Ein Jahr nach der Landtagswahl legt die Thüringer AfD in einer aktuellen Insa-Umfrage leicht zu und hält die CDU weiter auf Abstand. Die vom Landesverfassungsschutz als rechtsextrem eingestufte Partei mit Björn Höcke an der Spitze kommt auf 37 Prozent Zustimmung, wie aus einer repräsentativen Erhebung im Auftrag der Funke-Mediengruppe Thüringen hervorgeht.
Damit wäre die AfD weiter stärkste Kraft - sie kann in der Umfrage ihren Abstand zur CDU, die auf 25 Prozent kommt, ausbauen. Bei der Landtagswahl 2024 hatte die CDU von Ministerpräsident Mario Voigt 23,6 Prozent erreicht, die AfD landete damals mit 32,8 Prozent auf Platz eins.
BSW schwächelt
Voigts Koalition aus CDU, BSW und SPD steht in der Umfrage mit insgesamt 41 Prozent schwächer da als im Ergebnis der Landtagswahl 2024, als die drei Partner zusammen auf 45,5 Prozent kamen. Das liegt vor allem am schwächelnden Koalitionspartner BSW: Die Wagenknecht-Partei kommt nur noch auf 9 Prozent. Bei der Wahl hatte das BSW in Thüringen noch 15,8 Prozent erreicht.
Grüne und FDP wären weiter nicht im Parlament
Die Linke liegt mit 14 Prozent in etwa auf dem Niveau der Landtagswahl, als sie 13,1 Prozent erreichte. Ein ähnliches Bild gibt die SPD, die in der Erhebung auf 7 Prozent kommt - bei der Landtagswahl erhielten die Sozialdemokraten 6,1 Prozent Zustimmung. Die Grünen wären mit 3 Prozent erneut nicht im Landtag, ebenso wenig die FDP, die in der Umfrage unter "sonstige Parteien" einsortiert wurde.
Wahlumfragen sind generell mit Unsicherheiten behaftet. Unter anderem erschweren nachlassende Parteibindungen und immer kurzfristigere Wahlentscheidungen den Meinungsforschungsinstituten die Gewichtung der erhobenen Daten. Das Institut gibt die statistische Fehlertoleranz mit 3,1 Prozentpunkten an.
Grundsätzlich spiegeln Umfragen nur das Meinungsbild zum Zeitpunkt der Befragung wider und sind keine Prognosen auf den Wahlausgang. Die nächste reguläre Landtagswahl in Thüringen ist im Jahr 2029.

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Für die Erhebung wurden zwischen dem 2. und 9. September 1.000 volljährige Thüringerinnen und Thüringer online befragt. Es wurde die Sonntagsfrage gestellt.