Teure Autos, junge Geliebte - gerade bei Männern sind die Klischees über die Midlife Crisis sehr ausgeprägt. Eine aktuelle Studie zeigt nun, dass Menschen tatsächlich zum Ende ihrer Vierzigerjahre ihren emotionalen Tiefpunkt erreichen - und das über Länder, Geschlechter und Einkommen hinweg.
Der Verlauf der Glücklichseins habe rund um den Globus einen U-förmigen Verlauf, erklärt der Autor der Studie, der etablierte Wirtschaftswissenschaftler David G. Blanchflower. In jungen Jahren sind Menschen demnach sehr glücklich, im Laufe des Alters nimmt das immer mehr ab, bis etwa im Alter von 47 Jahren der Tiefpunkt erreicht wird. Immerhin: Ab dann steigt das eigene Glücksgefühl mit zunehmendem Alter wieder an.
Weltweites Unglück
Diese Kurve sei weltweit zu beobachten, so Blanchflower. Er hatte Umfragen von 500.000 Menschen aus 132 Staaten zum Glücksgefühl ausgewertet. Natürlich gibt es leichte Unterschiede. In Entwicklungsländern läge der Tiefpunkt im Schnitt etwa bei 48,2 Jahren, in den westlichen Ländern bei 47,2 Jahren, so Blanchflower.
Einer der interessantesten Unterschiede betrifft die Geschlechter in den USA: Demnach seien Frauen in den USA dort bereits mit Ende 30 auf dem Tiefpunkt, Männer erreichten ihn dagegen mit Anfang 50 etwas später als im weltweiten Schnitt. Ein Europa erreichen beide Geschlechter ihr emotionales Tief mit Ende 40.

Erstaunlich konstant
Um weitere Faktoren auszuschließen, prüfte die Studie auch Zusammenhänge mit dem Beziehungsstatus, dem Einkommen und dem Erwerbsstatus. Das erstaunliche Ergebnisse: Diese Faktoren spielen keine messbare Rolle. Das Alter des Tiefpunkts blieb immer ungefähr gleich.
"Der Verlauf der Kurve bleibt gleich, egal ob in Ländern das mittlere Einkommen hoch oder niedrig ausfällt, oder sie dort länger leben oder nicht", fasst der Forscher zusammen. Das würde bedeuten, dass das Alter alleine eine wichtige Rolle für unser allgemeines Glücksgefühl hätte.
Eine endgültige Erklärung hat Blanchflower nicht. Dem "Telegraph" verriet er, dass eine andere Studie ein ähnliches Phänomen bei Primaten beobachtet hätte. "Hier passiert etwas sehr natürliches, vielleicht liegt es in unseren Genen", spekulierte der Wissenschaftler, der in der auch schon im Vorstand der Bank of England tätig war. "Wenn man ein solches Muster über 132 Länder findet, dann ist es wirklich schwierig, es zu ignorieren."
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