Epidemie SARS-Virus auf Weltreise

In Deutschland ist die Krankheit unter Kontrolle, doch bei Reisen ist Vorsicht geboten.

Schon seit November vergangenen Jahres breitet sich SARS aus. Als Hauptverdächtigen haben die Forscher ein normalerweise harmloses Coronavirus ausgemacht, das jetzt in einer aggressiven Form vor allem in Asien wütet. Die WHO empfiehlt, Reisen nach Hongkong oder in die chinesische Provinz Guangdong abzusagen, sicherer ist es jedoch, China vorübergehend ganz zu meiden. SARS-Kranke haben anfangs hohes Fieber und Atemnot; später kann es zu einer tödlichen Lungenentzündung kommen. Anstecken kann man sich vor allem über Tröpfchen, etwa wenn ein Infizierter hustet.

In Deutschland ist die Krankheit bisher kein Problem, zumal jeder verdächtige Patient sofort in Quarantäne gesteckt wird. Wer etwa von Hongkong nach Frankfurt fliegt und mit Fieber auffällt, wird dem Zielflughafen gemeldet. Sofort nach der Landung besteigt ein Arzt das Flugzeug, um den vermeintlichen SARS-Patienten zu untersuchen. Von Fluggästen, die nahe beim Patienten saßen, werden Adresse und Telefonnummer notiert. Sie können nach Hause und sollen sich zunächst selbst beobachten, etwa regelmäßig ihre Temperatur messen.

Hat der Flughafen-Mediziner bei dem Fieber-Patienten den Verdacht auf SARS, wird er in eine Klinik gebracht. Dort röntgen die Ärzte seine Lunge. Erst wenn sich hierbei eine Entzündung zeigt, wird aus ihm ein "wahrscheinlicher Fall", so René Gottschalk, Mediziner am Frankfurter Gesundheitsamt. Nur dann setzen sich Ärzte mit den Kontaktpersonen aus dem Flugzeug in Verbindung: Sie müssen für zehn Tage in häusliche Quarantäne, dürfen ihre Wohnung in dieser Zeit nicht verlassen und werden beobachtet. Wer nicht will, wird zur Quarantäne gezwungen - unter Androhung von 25 000 Euro Strafe. Möglich macht dies das Infektionsschutzgesetz, das sogar Grundrechte außer Kraft setzen kann.

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