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Influenza Experten empfehlen Grippeschutzimpfung für Kinder ab sechs Monaten

Influenza: Experten empfehlen Grippeschutzimpfung für Kinder ab sechs Monaten
© Alice S./ / Picture Alliance
Das Coronavirus hält die Welt in Atem. Und in wenigen Monaten dürfte die nächste Grippewelle bevorstehen. Expert*innen raten deshalb, dass Eltern auch ihre Kinder gegen Influenza impfen lassen.

Die Medizinwelt scheint nur noch ein Thema zu kennen: das Coronavirus. Fieberhaft forschen Wissenschaftler*innen auf der ganzen Welt nach einem Impfstoff und Therapiemethoden, um schwere Verläufe zu minimieren. Wann es ein Mittel gegen das Virus geben wird, ist ungewiss.

Sicher ist dagegen: Wenn es draußen wieder nass und kalt wird und es die Menschen zunehmend in geschlossene Räume zieht, steht die nächste Herausforderung für unser Gesundheitssystem bevor. Um Weihnachten, spätestens Mitte Januar kommt die nächste Grippewelle.

Nur jede*r Zehnte lässt sich bislang hierzulande gegen Grippe impfen. Wie die Tech­niker Krankenkasse (TK) im vergangenen Jahr mitteilte, waren in der Saison 2017/2018 bei den Über-60-Jährigen, für die die Impfung ausdrücklich empfohlen ist, bundesweit auch nur rund ein Drittel (33,4 Prozent) geimpft. Das könnte in diesem Jahr deutlich anders sein. Erwartet wird einen Ansturm auf Grippeschutzimpfungen. Allerdings sollten nicht nur Ältere geimpft werden, sondern auch Kinder, empfehlen deutsche Kinderärzt*innen.

"Wir wissen, dass Kinder den Influenza-Virus maßgeblich übertragen", sagte Johannes Hübner, der Vorsitzende der Deutschen Gesellschaft für Pädriatische Infektiologie, im Gespräch mit der "Welt am Sonntag". In jedem Winter müssten viele Kinder wegen Grippeerkrankungen stationär aufgenommen und teilweise sogar mit Sauerstoff versorgt werden.

Spahn: "Wir haben zusätzlichen Grippeimpfstoff besorgt"

Hübner appelliert aber nicht nur an die Fürsorge der Eltern, sondern auch an die gesellschaftliche Verantwortung: "Die klinische Symptomatik zwischen einer Grippe und einer Covid-Infektion ist nicht unterschiedlich", so Hübner. Um allen Beteiligten nicht-eindeutige Verdachtsmomente und damit einhergehende Arztbesuche zu ersparen, rät er deshalb zur Impfung gegen die Influenza, auch für Kinder.

Hübner ist nicht allein mit diesem Vorschlag. Auch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt die Influenza-Regelimpfung für alle Kinder ab einem Alter von sechs Monaten. Immer mehr Länder folgen dieser Empfehlung: Großbritannien oder Finnland lässt Kinder gegen Grippe impfen, in den USA ist dies bereits bei fast 60 Prozent der Fall.  

Zu einem Mangel an Grippeimpfstoffen werde es in diesem Jahr nicht kommen, verspricht Gesundheitsminister Jens Spahn. Gegenüber der "Welt am Sonntag" sagt er: "Wir haben diesmal zusätzlichen Grippeimpfstoff besorgt. Jeder, der sich und seine Kinder impfen lassen will, sollte und kann das tun."

Quelle: "Welt am Sonntag"

cf

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