Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) ist besorgt über die neue Coronavirus-Variante XBB.1.5. "Hoffentlich kommen wir durch den Winter, bevor eine solche Variante sich bei uns ausbreiten kann", schrieb er in der Nacht zu Donnerstag auf Twitter. "Wir überwachen, ob und wie stark XBB.1.5. in Deutschland auftritt." Die neue Variante lasse im Nordosten der USA die Zahl der Krankenhauseinweisungen steigen.
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Die US-Gesundheitsbehörde CDC hatte Anfang des Jahres geschätzt, dass XBB.1.5 in der Woche vor dem Jahreswechsel rund 40,5 Prozent aller Neuansteckungen in den USA ausgemacht hatte. "Wir beobachten XBB.1.5 seit Mitte November, und ihre Häufigkeit hat sich ungefähr jede Woche verdoppelt", erklärt Richard Neher, Leiter der Forschungsgruppe Evolution von Viren und Bakterien am Biozentrum der Universität Basel.
Karl Lauterbach besorgt über Anstieg der Fallzahlen in den USA
Am Mittwoch hatte sich bereits die Weltgesundheitsorganisation (WHO) besorgt über die neue Coronavirus-Variante gezeigt. Die im Oktober entdeckte Variante sei so leicht übertragbar wie keine der bisher bekannten Varianten, hieß es. Sie breite sich nach den vorliegenden Gen-Analysen des Virus vor allem in den USA und Europa aus und sei bereits in 29 Ländern nachgewiesen worden. Es handele sich um eine Untergruppe der seit Ende 2021 zirkulierenden Omikron-Variante. XBB.1.5 zeichne sich durch die Mutation F486P im sogenannten Spikeprotein aus. Das ist der Teil des Virus, mit dem es an menschliche Zellen bindet. "Diese Mutation verbessert möglicherweise die Bindung an den Rezeptor ACE2 auf menschlichen Zellen. Was genau dies bedeutet, ist aber nicht klar", merkt Neher an.
Bisher gebe es keine Anzeichen dafür, dass XBB.1.5 schwerere Erkrankungen auslöst als andere Virusvarianten, sagt Maria Van Kerkhove, die Leiterin des WHO-Programms zur Bekämpfung der Corona-Pandemie. Die Zunahme von XBB.1.5-Fällen mache aber deutlich, wie wichtig es sei, "Covid-19 weiterhin weltweit zu überwachen". Eine Risikoanalyse sei in Arbeit und werde in Kürze veröffentlicht.