Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat die kanadische Wirtschaftsmetropole Toronto am Mittwoch zum zweiten Mal für SARS-frei erklärt.
Besonders wachsam
Nach dem Rückschlag in der Eindämmung der lebensgefährlichen Lungenkrankheit Mitte Mai werde die Stadt nun besonders wachsam sein, teilte das Gesundheitsministerium der Provinz Ontario mit, dessen Hauptstadt Toronto ist. Außerhalb Asiens war die Stadt dem am stärksten von SARS betroffene Region. Mehr als 380 Menschen infizierten sich an der Krankheit, 39 starben daran. Seit 20 Tagen wurden jedoch keine neuen Fälle mehr bekannt. Damit ist die Voraussetzung der WHO erfüllt.
Wegen SARS hatten zahlreiche Touristen und Geschäftsleute die betroffenen Gebiete gemieden - mit schweren Folgen für die Wirtschaften in den Regionen.
Verdacht in der Schweiz
In der Schweiz hingegen gibt es erstmals seit fast zwei Monaten zwei neue Verdachtsfälle der Lungenkrankheit. Wie die Universitätsklinik Lausanne mitteilte, gilt eine tatsächliche Ansteckung zwar als relativ unwahrscheinlich. Um aber jedes Risiko zu vermeiden, seien dennoch die nötigen Vorsichts- und Isolierungsmaßnahmen eingeleitet worden. Bei den Betroffenen handelt es sich um ein Paar, das sich zwischen dem 16. und 18. Juni im Großraum Toronto aufgehalten hat.
Bei dem Mann seien die ersten Symptome am 28. Juni aufgetreten. Er wurde in der Nacht zum Mittwoch ins Krankenhaus gebracht, seine Freundin am Mittwochnachmittag. Die Klinik stuft die Wahrscheinlichkeit einer SARS-Erkrankung deshalb als wenig wahrscheinlich ein, weil der letzte Fall der Lungenkrankheit in Toronto auf den 12. Juni zurückgeht und die Weltgesundheitsorganisation WHO am Mittwoch für Toronto Entwarnung gegeben hat. In der Schweiz ist bisher ein wahrscheinlicher SARS-Fall festgestellt worden; der Patient ist inzwischen wieder gesund.
