Dass Weihnachten näher rückt, merkt man spätestens, wenn zum dritten Mal an einem Tag "Last Christmas" aus dem Radio scheppert. Der Advent ist also die optimale Zeit, um über musikalische Alternativen zum klassischen Rundfunk nachzudenken - sei es als Geschenk an die Verwandten oder an sich selbst.
Dabei gibt es mittlerweile eine riesige Auswahl an Bluetooth-Lautsprechern, um die persönlichen Lieblingslieder von Spotify, Apple Music, Amazon Music und Co. nicht nur in guter Qualität, sondern auch an jedem Ort abzuspielen. Die Palette reicht dabei von unter 100 Euro für ordentlichen Sound in kompaktem Gehäuse bis hin zu weit über 300 Euro für mobile Partygaranten, die aber meist nicht mehr ganz leicht sind. Gemeinsam haben alle Gerät, dass sie spritzwasser- und staubgeschützt sind (in der Regel gemäß IP67) und dank starker Akkupakete mindestens einen Tag ohne Steckdose auskommen.
JBL Xtreme 4
Der JBL Xtreme 4 macht seinem Namen alle Ehre - extrem groß, extreme Optik (neben Blau und Schwarz gibt es ihn auch in Camouflage-Optik), extrem guter Sound. Neben der Boombox 4 ist er aktuell der zweitgrößte Bluetooth-Lautsprecher von JBL, wiegt aber bei knapp 30 Zentimetern Länge immer noch über zwei Kilo. Richtig mobil ist er also nur mit Trageriemen und wirklich handlich ist er dann auch nicht. Akustisch überzeugen die satten Bässe und die klaren Höhen - sowie alles dazwischen. Über eine eigene Equalizer-App lässt sich der Stereo-Sound individuell anpassen. Nettes Feature: Der Lautsprecher dient auch als Powerbank zum Beispiel für das via USB-C angeschlossene Smartphone. Der interne Akku hält bis zu 24 Stunden durch, die UVP liegt bei 330 Euro.
Bose Soundlink Max
Deutlich schlichter und eleganter in der Optik gibt sich der Bose Soundlink Max für eine UVP von 300 Euro. Auch wenn es nicht so wirkt, bringt er wie der JBL-Lautsprecher bei fast 27 Zentimetern knapp über zwei Kilo auf die Waage. Der Stereo-Sound ist ebenso rund, die Akkulaufzeit mit maximal 20 Stunden etwas geringer. Die Bedienung am Gerät ist ebenso intuitiv wie über die Equalizer-App. Kleine Mankos sind die nervige Ansage des Akkustands bei jedem Start und die fehlende Skip-Funktion direkt am Lautsprecher. So muss man immer das Handy mit oder ohne App dazu nutzen. Positiv fallen die Powerbank-Funktion (via USB-C) und der AUX-Eingang (Klinkenstecker) auf.
Sony ULT Field 1
Deutlich handlicher ist der Sony ULT Field 1, der kleinste Lautsprecher aus der ULT-Field-Serie. Das mit knapp 21 Zentimetern kompakte und 650 Gramm leichte Gerät ist handlich und wirklich mobil, büßt allerdings aufgrund fehlender Schwungmasse einiges an Lautstärke und vor allem Bass ein. Für seinen eher kleinen Umfang zeigt es sich aber trotzdem erstaunlich soundstark. Praktisch ist auch das integrierte Mikro, sodass User die Lautsprecher auch als Freisprecher für Anrufe nutzen können. Zwei Minuspunkte gibt es für die mit zwölf Stunden recht kurze Akkulaufzeit und für den auf den ersten Blick schicken Stoffbezug, der sich aber auf die Dauer als Staubfänger erweist. Die UVP liegt bei 89 Euro.
Klipsch Nashville & Detroit
Von Klipsch kommen zwei Geräte in die Auswahl der kompakten, aber soundstarken Bluetooth-Lautsprecher. Der kleinere Nashville mit 18 Zentimetern und 850 Gramm, der größere Detroit mit fast 34 Zentimetern und zweieinhalb Kilo. Im direkten Vergleich merkt man durchaus die Relevanz von Klangkörper und Platz für mehr Verstärkerleistung und Lautsprechermodule, sowie echtes Stereo. Beide Geräte bringen aber guten Sound, beim Nashville ist der Bass entsprechend zarter und die Lautstärke insgesamt geringer - dafür hält er mit 24 Stunden etwas länger durch als der Detroit mit 20 Stunden. Optisch spielen aber beide Modelle in der obersten Liga, fügen sich mit der klassischen Optik gut in jeden Raum ein. Beide verfügen über eine Freisprechfunktion mit Mikro. Nur auch hier ein kleiner Minuspunkt: An den Geräten selbst kann man nicht skippen, dazu braucht man das Smartphone. Die UVP liegt bei 179 Euro (Nashville) beziehungsweise 349 Euro (Detroit).
Soundcore Boom 3i
Optisch im Mittelfeld bewegt sich der Soundcore Boom 3i - nicht ganz so elegant wie Klitsch und Bose, nicht ganz so brachial wie JBL. Wer auf Party Wert legt, wird sich über die Lichteffekte freuen, die an beiden Enden der Box im Takt und in diversen Farben mitpulsen. Wer es neutraler mag, kann das aber - genauso wie den Signature-Sound beim Anschalten - einfach deaktivieren. Für 21 Zentimeter und 780 Gramm liefert das Gerät vor allem einen überraschend satten Bass. Dafür ist die Akkuleistung mit maximal 16 Stunden geringer als bei der Konkurrenz. Bonus: Der Lautsprecher ist laut IP68 komplett wasserdicht - und laut Hersteller sogar salzwasser-, also strandtauglich. Die UVP liegt bei 130 Euro.
Teufel Rockster Go 2
Leider gar nicht hübsch ist der Teufel Rockster Go 2 - doch die eher kantige 90er-Jahre-Optik ist schnell vergessen, wenn der satte, volle Sound aus dem mit 21 Zentimetern und 735 Gramm sehr kompakten Gehäuse ertönt. Auch fällt kaum auf, dass Teufel als einiger der wenigen Anbieter keine Equalizer-App für das Modell bietet, denn der Sound ist auch so schon sehr gut! Den bei den kleineren Modellen generell nicht vorhandenen echten Stereo-Sound macht Teufel damit wett, dass sich zwei Boxen verknüpfen lassen und dann jeweils den rechten oder linken Kanal abspielen. Für echte Partys lassen sich sogar bis zu 100 Geräte zusammenschalten - zugegeben ein Fall, der bei Privatnutzern eher selten eintreten dürfte. Einziges Manko: Zum Skippen benötigt man zwei Finger auf zwei Tasten, das ist gewöhnungsbedürftig. Dafür liefert der Rockster Go 2 mit maximal 28 Stunden Laufzeit einen Topwert ab. Die UVP liegt bei 149 Euro, im Stereo-Set kosten zwei Lautsprecher 299 Euro.
Fazit
Wer große Räume oder Flächen wie die Schneebar im Garten beschallen möchte, der ist natürlich mit den größeren Modellen wie JBL Xtreme 4, Bose Soundlink Max oder Klipsch Detroit im Vergleich besser bedient. Bei zwei bis drei Kilo sind die Geräte aber ganz und gar nicht handlich - und liegen auch preislich mit meist über 300 Euro am oberen Ende. Dafür bieten sie echten Stereo-Sound und teilweise Powerbank-Features. Guten Sound für kleinere Räume oder die Handtasche liefern aber auch die Modelle in der Größenordnung von Sony ULT Field 1, Soundcore Boom 3i, Teufel Rockster Go 2 Stereo und Klipsch Nashville. Zumal der Preis hier eher bei 100 bis 150 Euro liegt und oft ein praktischer Freisprecher integriert ist. Am Schluss entscheiden wohl vor allem die Optik, der Geldbeutel und die Akkulaufzeit über die persönliche Wahl; akustisch kann man mit keinem der Geräte etwas falsch machen.