Vorsicht, Spoiler: Der nachfolgende Text enthält Informationen zu den ersten vier Episoden der siebten Staffel der Serie " Game of Thrones". Sollten Sie die Episoden noch nicht gesehen haben und wollen sich das Serien-Erlebnis nicht vermiesen, lesen Sie nicht weiter.
Große Schlachten sind das Markenzeichen von "Game of Thrones". Es gibt keine Staffel, in der nicht gewaltige Armeen gegeneinander kämpfen. Mit jedem Jahr werden die Gefechte größer und blutiger. Spektakulärer als die "Schlacht der Bastarde" am Ende der sechsten Staffel, als sich Jon Snow und Ramsay Bolton gegenüberstanden, konnte es eigentlich kaum werden. Doch mit der vierten Episode ("Kriegsbeute") der aktuell laufenden siebten Staffel haben sich die Macher noch einmal selbst übertroffen.
Daenerys Targaryen wird entfesselt
Das ist passiert: Daenerys hat genug von den cleveren Plänen ihres Beraters Tyrion. Sie schnappt sich ihren Drachen Drogon, lässt die Dothraki-Reiter von der Leine und stürzt sich selbst in den Kampf. Doch statt direkt nach Königsmund zu ziehen, macht sie einen Abstecher zu Jaime Lannister, der gerade zwei Dutzend Waggons mit seiner Armee begleitet. Der staunt nicht schlecht, als er den riesigen Drachen am Himmel erspäht: Drogon ist mittlerweile so groß wie eine Boeing 747 und gehorcht seiner Reiterin aufs Wort.
"Es ist das erste Mal, dass Daenerys Targaryen in Westeros entfesselt wird", sagt Matt Shakman, einer der Produzenten der Episode in einem "Making of"-Video. "Und sie zeigt, was sie kann!" Drogon speit Feuer, soweit das Auge reicht. Erzählt wird die Schlacht hauptsächlich aus Jamies Sicht, der verzweifelt versucht, seine Truppen beisammen zu halten. "Alle werden ausradiert", sagt Jaime-Darsteller Nikolaj Coster-Waldau. "Er muss zuschauen, wie seine Männer zu Asche verbrannt werden. Es ist ein Horror, und er kann nichts dagegen tun. Es ist gruselig."
Besondere Dramatik gewinnt die Schlacht durch die Anwesenheit von Tyrion Lannister: "Auf der einen Seite kämpft die Frau, der er dient, ihr gegenüber steht sein Bruder, den er liebt", erklärt "Game of Thrones"-Macher D.B. Weiss. "Es ist ein harter Kampf für ihn", erklärt Tyrion-Schauspieler Peter Dinklage. "Mit jeder Faser seines Körpers möchte er eingreifen, aber er kann es nicht. Ich muss aus nächster Nähe zusehen, wie meine Familie verliert."
Kameras mit bis zu 112 km/h
Gedreht wurde die "Loot Train Attack", wie die Schlacht von den Produzenten genannt wird, in Spanien. Es war einer der aufwendigsten Drehs überhaupt: "Es war schwierig, weil es so viele verschiedene Phasen des Kampfes gibt", erklären die Macher. Ständig musste man überprüfen, welche Teile schon abgebrannt sind und welche nicht, um die Kontinuität nicht zu verletzen.
Aber auch technisch war der Dreh eine Herausforderung. Zum Einsatz kamen umgebaute Buggys mit Steadycams, fliegende Drohnen und eine Art Kamera-Seilrutsche, die für besonders schnelle Bewegungen ausgelegt ist, etwa die reitenden Dothraki-Horden. Sie erreicht Spitzengeschwindigkeiten bis 112 km/h.
Die komplizierteste Einstellung war den Produzenten zufolge die Aufnahme, als der Zuschauer von oben auf den fliegenden Drachen schaut, während dieser mit seinem Feueratem die Waggons in Brand steckt. Der Flug erstreckt sich über 45 Meter, gefilmt wurde er von einer Kameradrohne. Die Schwierigkeit lag darin, die Objekte am Boden perfekt synchron explodieren zu lassen, sodass der Zuschauer am Ende den Eindruck hat, dass der via Spezialeffekte hineinmontierte Drache das Chaos anrichtet.
Dafür mussten auch Grenzen überschritten werden: "Für diese Schlacht wurden mehr Stuntmen als je zuvor verbrannt", erzählen die Macher im "Making of"-Video - nicht ohne eine gewisse Portion Stolz. In einer Aufnahme werden 20 Männer gleichzeitig in Brand gesteckt - so etwas gab es zuvor noch nicht, erst recht nicht im Fernsehen. Toppen können diese Schlacht vermutlich nur noch die Eiszombies.
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