Ikonen der Zeitgeschichte Kanzler-Fotograf Konrad R. Müller stirbt im Alter von 83 Jahren

Konrad R. Müller
Zwischen Brandt und Adenauer bewegte sich Fotograf Konrad R. Müller mühelos 
© Markus C. Hurek / Picture Alliance
Er hatte sie alle: Willy Brand, Michail Gorbatschow, Angela Merkel. Als Fotograf berühmt gemacht haben Konrad Müller die Bildsprache seiner Kanzlerporträts. Nun ist der Dokumentar der Macht gestorben.

Der Fotograf Konrad Rufus Müller – bekannt geworden mit Porträts aller Bundeskanzler – ist im Alter von 83 Jahren gestorben. Er sei am Samstagabend einer langen schweren Krankheit erlegen, sagte seine Ehefrau am Sonntag der Nachrichtenagentur DPA in Königswinter bei Bonn. 

Keine Scheinwerfer, Stative und Digitalkameras

Seine Schwarz-Weiß-Fotos der Kanzler – von Konrad Adenauer (CDU) bis Olaf Scholz (SPD) – haben eine intensive Bildsprache, Müller verzichtete dabei auf Scheinwerfer, Stative und anderes Zubehör. Er nutzte nach eigener Aussage stets nur zwei Kameras, um die Digitalfotografie machte er einen Bogen.

Müller war auf unzähligen Reisen und Auftritten der Kanzler dabei und wurde dabei zum Zeitzeugen, etwa als Helmut Kohl den sowjetischen Staatschef Michail Gorbatschow im Sommer 1989 in Bonn traf oder als der CDU-Politiker nach dem Fall der Berliner Mauer den französischen Präsidenten François Mitterrand besuchte, um ihn von der Notwendigkeit der Deutschen Einheit zu überzeugen.

Besonders guter Draht zu Kanzler Brandt

Besonders zum SPD-Kanzler Willy Brandt hatte Müller einen guten Draht gehabt, ihn bezeichnete er als "meinen Helden". Neben den Kanzler-Bildern hat Müller als freier Fotograf zahlreiche Fotoprojekte verwirklicht, seine Bilder sind eine Zeitreise bis in die 60er Jahre.

DPA
nik

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