E-Mail von Till Die einen tucken, die anderen schlucken

Wahre Sporthelden wie einst Gerd Müller oder Muhammad Ali gibt es heute wohl nicht mehr. Heute lassen sich tuckige Sportler von pickeligen Teenies feiern oder schlucken sämtliche Chemikalien, die sie kriegen können.

Leute, mal ganz ehrlich! Doping - ich kann es nicht mehr und ich will es auch nicht mehr hören. Alle diese bekloppten Fahrradidioten, die sich vollpumpen mit irgendwelchen chemischen Substanzen, um dann testosterongeschwängert durch die Alpen zu brettern, sind mir ab heute komplett egal. Ich ertrage auch diese ganze miese Heuchelei aller Beteiligten nicht mehr. Immer wieder haben Ex-Profis in den letzten Jahren im "Stern" oder "Spiegel" über die gängigen Dopingpraktiken im Radsport ausgepackt. Warum sollten also ausgerechnet die Topstars sauber sein?

Aber ARD und ZDF hat doch all die Jahre das Thema Doping bei der Tour de France gar nicht interessiert, solange die Quoten dank Ullrich, Armstrong und Co. stimmten. Dann packt Herr Jaschke aus und zur Belohnung darf er von unseren Gebühren die rollende Chemielabor-Tour kommentieren. Merke: Bescheißen lohnt sich immer! Was soll also jetzt dieses alberne Schmierentheater? Das erinnert an die hirnfreie Dämlichkeit eines Jan Ullrich, der doof genug war, sich irgendwelche Ecstasypillen reinzuwerfen, die man ihm in der Disco unter die Rübennase gehalten hat.

E-Mail von Till

Till Hoheneder (früher Mitglied des Duos "Till & Obel") ist rotzfrech, charmant, gnadenlos geradeaus, immer cremig. Seine Karriere begann Hoheneder (41) als Musiker. Mit der Rockgruppe "Till & Die Altobellis" absolviert er regelmäßig Auftritte mit Comedy-Einlagen. Im Sommer 2007 begleitet die Band Atze Schröder auf seiner "Atze im Wunderland"-Open-Air-Tour. Derzeit ist der Comedian und Autor mit seinem neuen Solo-Programm "Herrencreme" auf Tournee. Termine gibt es unter www.tillhoheneder.de

Mit Capri-Sonne und Banänchen gewinnt man keine Tour de France

Seit Jahrzehnten wird bei der Tour gedopt, wer das nicht gewusst hat, der wollte es nicht wissen! Nur mit Capri-Sonne und Banänchen gewinnt man vielleicht die Inselrundfahrt "Rund um den Wangerooger Leuchtturm", aber nix im Profiradsport. Gedopte Tourhelden? Hier bitte: Coppi, Gaul, Altig, Merckx, Thurau, Thévenet, Landis, Delagado, Riis... sie alle haben gedopt und einige haben es sogar freiwillig zugegeben. Und das Beste: In Frankreich, Spanien; Brüssel oder den USA interessiert das offensichtlich kein Schwein, ob gedopt oder nicht! Hauptsache die Helden-Show stimmt!

Mark Spitz und Gerd Müller - das waren Helden für uns Kinder

Ist Sport eigentlich nur noch ein Riesengeschäft? Ja, sagt der Zyniker! Bestes Beispiel: Der Wechsel von David und Victoria Beckham zu Los Angeles Galaxy. Die fiepsende Metro-Husche und seine blondierte Poreestange demonstrieren auf das niveauloseste, wie man sich für viel Geld verhurt und auch noch das letzte bisschen Stolz und Würde der Lächerlichkeit preisgibt. Ein Weltfußballer wechselt in die sportliche Kreisliga, um sich beim Trainingsauftakt von dicklichen Pickelteenies mit Zahnspangen bejubeln zu lassen. Sein fleischloses Brustimplantatsgestell darf den Umzug im TV moderieren und die Kinder kriegen für 5000 Dollar Spielzeug. Und eine amerikanische Plastikflagge! An dieser Familie könnte ich mir den ganzen Tag mit Begeisterung den Arm lahm kloppen, ehrlich!

Dagegen sind Kong Kahn und seine wechselnden P1-Matrazen ja die reinste Kindergarten-Operette! Was war meine Kindheit doch schön! WM ´74, Gerd Müller war mein Mann, ich hatte ein Gerd Müller T-Shirt! War das cool! Ich durfte nachts mit meinem Vater die Kämpfe von Muhammad Ali sehen, den Rumble in the Jungle! Mark Spitz und seine sieben Goldmedaillen! Das waren Helden für uns Kinder. Ich glaube nicht, dass Gerd Müller wie Tucken-David die Tangaslips seiner Frau angezogen hat! Ich kann mich nicht erinnern! Das einzige, woran ich mich noch erinnere, war Müllers trauriger Wechsel in die USA...

Bis die Tage...!

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