"Ach guck mal da, ein Engelchen", freut sich Horst Lichter beim Betreten des Expertenraums von "Bares für Rares". Es handele sich genau genommen um einen Amor, korrigiert ihn Experte Colmar Schulte-Goltz. Lichter ist es recht: "Nee, wat schön", findet der Moderator.
Mitgebracht hat das gute Stück Charlotte Keller aus Frankfurt am Main. Die 63 Jahre alte kaufmännische Angestellte hat zu Hause keinen Platz für das Erbstück ihrer Mutter. Der Amor stand zuletzt im Schrank. Kein rechter Ort für so ein himmlisches Wesen: "Der sollte frei stehen, der muss ja an die Luft", findet Lichter.
"Bares für Rares": Die Expertise bestätigt den Wunschpreis
Der hier anwesende Amor stamme aus einer Gruppe von vier Darstellungen, erläutert der Experte. Seit dem 18. Jahrhundert gebe es in der Meißner Porzellanmanufaktur eine "Hinwendung zu schönen, sprechenden, allegorischen, kleinen Gruppen". Das hier vorliegende Stück stamme aus dem späten 19. Jahrhundert, Schulte-Goltz grenzt den Zeitraum auf die Jahre von 1880 bis 1900 ein. 1200 Euro hätte die Verkäuferin gerne für den Amor. Da geht der Experte voll mit: Colmar Schulte-Goltz schätzt den Wert auf 1200 bis 1400 Euro.
Im Händlerraum möchte Susanne Steiger ihre Kollegen mit ihrer Bildung überraschen: "Wisst ihr eigentlich, warum die Engel immer nackt dargestellt werden?", möchte sie wissen. Doch zu ihrer Enttäuschung kennt Wolfgang Pauritsch die Antwort: "Weil es denen so warm ist." Daniel Meyer eröffnet den Bieterreigen mit 300 Euro. Doch als die Gebote nur schleppend steigen, nennt Charlotte Keller ihre Schmerzgrenze. Daraufhin geben sich die Händler einen Ruck und treiben den Preis weiter nach oben.
Von Horz bis Heide: Das sind die Experten von "Bares für Rares"

Doch mehr als 780 Euro werden nicht geboten. So muss die Verkäuferin am Ende nachgeben und für diese Summe an Daniel Meyer verkaufen. Seine Kollegen beglückwünschen ihn: "So ein schöner Liebesengel", findet Pauritsch. "Und auch alt."
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