Ein lebensgroßes Schwein steht auf dem Expertentisch bei "Bares für Rares". Kein echtes, es ist vielmehr eine Fußbank in Form eines Schweins. Aber in ihren Dimensionen durchaus beachtlich. Das Tier gehört Raymond Becker. Der 59-jährige Dortmunder hat in seiner Wohnung keinen Platz mehr für das Vieh, so möchte er es loswerden.
Experte Sven Deutschmanek hat einiges zu der tierischen Fußbank zu sagen. Hergestellt wurde sie von Dimitri Omersa, der frühere jugoslawische Marineoffizier ist 1955 mit seiner Frau nach England ausgewandert und hat dort eine Lederfirma übernommen, die zunächst Schweine, später auch Elefanten, Nashörner und Kängurus herstellte. Es soll sich um ein frühes Exemplar handeln, das Ende der 50er oder Anfang der 60er Jahre entstanden sei.
400 bis 500 Euro hätte Becker gerne für das Schwein. Das hält Sven Deutschmanek für ein wenig überzogen: Er taxiert den Wert mit Blick auf den schlechten Zustand zwischen 300 und 350 Euro.
"Bares für Rares": Lisa Nüdling ist begeistert
Bevor er den Händlerraum betritt, korrigiert Raymond Becker seine Erwartungen nach unten und definiert 100 Euro als Schmerzgrenze. Doch es läuft besser als erwartet. Lisa Nüdling zeigt sich fasziniert, als sie das Schwein begutachtet: "Oooh, Klasse!". Geradezu zärtlich streichelt sie es und prüft dabei den Erhaltungszustand des Tieres.
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Christian Vechtel steigt direkt mit 200 Euro in die Versteigerung ein. Da fast alle Anwesenden mitbieten, steigt der Preis schnell in die Höhe. Nüdling erweist sich als besonders interessiert. "Lisa braucht ein Glücksschwein", kommentiert Vechtel ihre Gebote. Die Hartnäckigkeit zahlt sich aus: Für satte 650 Euro erhält die Händlerin schließlich den Zuschlag – rund das Doppelte des Schätzwertes und deutlich über dem Wunschpreis.
"Danke fürs Schweinchen", ruft die Lisa Nüdling dem Verkäufer noch hinterher. Nun ist sie stolze Tierbesitzerin.
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