Nennen wir es eine zweite Chance. Nachdem sich Walter Freiwald bei seiner ersten gemeinsamen Dschungelprüfung mit Jörn Schlönvoigt zwar mit Kotzfrucht, dafür aber nicht mit Ruhm bekleckerte, darf der Moderator a. D. auch morgen wieder antreten. Aber wie heißt es so schön: Geteiltes Leid ist halbes Leid. DSDS-Dame Tania Tischewitsch muss ebenfalls ran.
Überraschend kam die Wahl der Zuschauer nicht: An morgigen Dschungelcamp-Tag wird nämlich ein alter Gameshow-Klassiker wiederbelebt. Nein, nicht "Der Preis ist heiß". Die Sendung mit dem anderen berühmten Showholländer der Bundesrepublik steht auf dem Programm. Ihr Titel kommt allerdings in leichter Variation daher. Bleibt für die knurrigen Campmäuler nur zu hoffen, dass der Gameshow-Pro "Am schlauchenden Band" mehr als nur fünf Sterne erspielt.

In Harmonias Klauen
Apropos den Mund voll nehmen: Die Liste der Berufe, die Walter Freiwald in seinem Leben in Erwägung gezogen hat, erweiterte sich am fünften Tag um einen illusteren Eintrag. "Ich hab' mich mal als Bundespräsident beworben," ließ der Camp-Methulalix vor versammelter Mannschaft die Bombe platzen und schob auch gleich hinterher, welche Tugenden ihn für den Job qualifizieren. "Weil ich die Aura habe, die Ausstrahlung, ich habe die Rhetorik drauf, die ich auch fürs Ausland brauche, um mich dort mit anderen Regierungsonkels zu treffen."
Dieser Knaller der Selbstüberschätzung blieb singulär an einem Tag, der das Potential zu viel Drama hatte und ohne Not verspielte. Harmonia hält das Campleben noch immer fest in ihren Griffeln. Selbst als bei Rolfe alle Dämme brachen und er den einzigen Abort der Truppe unter Wasser setzte, brach sich nur ein Minizörnchen seine Bahnen. Die magere Sternausbeute ließ die Gemüter ebensowenig überkochen. Stattdessen Dankes- und Liebesbekundungen, wohin man blickte - manche gar mit Anfassoption (Patricia). Doch selbst wo Brüste ordentlich durchgeknetet werden, bleibt dieses Camp hart in der Friendzone.
Spieglein, Spieglein...
Selbst ist der Sender, musste die Devise also lauten. Wo keine Zwietraucht ist, da wird welche gesät. Bei einer weiteren Schatzsuche sollten die elf Dschungelcamper (minus Rolfe und Sarah) einschätzen, wer von ihnen der Berühmteste, Fleißigste und Schönste im ganzen Camp sei, und sich dementsprechend einreihen. Doch nicht einmal mit eindeutigen Psychospielchen ließ sich das Kuschelgrüppchen ernsthaft vergrollen. Klar, Maren Gilzer insistierte etwas bockig, wollte unbedingte die berühmteste sein. Man ließ sie. Beim schönsten (Aurelio) und fleißigsten (Jörn) war man sich dann wieder einig. Und teilte sich danach brav Kaffee und Tee. Laaaangweilig.