Tag 14 im Dschungel und man muss es jetzt mal so schonungslos sagen, klipp und Klarsichthülle, Buddah bei die Fische: Es geht für die verbliebenen Camper jetzt nicht mehr nur um den Gewinn von 100.000 Euro und den Glanz einer schnell verwelkten Dschungelkrone. Es geht um das große Ganze – besonders für einen: Lucas Cordalis.
Der Mann, der als Favorit auf die Dschungelkrone gehandelt wurde (warum eigentlich nochmal genau?), der Mann, der in Woche 1 aber weniger Sendezeit hatte als die nachtaktive Froschfamilie, der Mann, der mit 55 Jahren immer noch als "der Sohn von" (Costa Cordalis) wahlweise "der Mann von" (Daniela Katzenberger) vorgestellt wird. Oder können Sie jetzt direkt einen Hit von Lucas anstimmen? "Anita" gilt nicht! Wobei ein Blick auf die Songtitel seines aktuellen Albums geradezu prophetisch klingt: "Durch die Hölle" lautet einer, "Der Wahnsinn bleibt" ein anderer.
Wenn es nach Gigi Birofio und Papis Loveday ginge, sollte Lucas dringend eine Coverversion von "Ein Männlein steht im Walde" aufnehmen oder einen Song mit dem Titel "I’m just a victim, that’s what I am". Hin zur Dschungelprüfung "Unhappy Hour" gingen sie noch als "Die drei Musketiere", zurück kamen sie als männliche Version von Tic Tac Toe: Gigi wütete: "Er ist für mich ein BlendNer, ein Faker, er hat keine Eier in der Hose!" Aber auch der ausgeglichene Papis war stinksauer: "Du bist ein falscher Mann. Ich rede nicht mehr mit dir, nimm Abstand!" zischte er Lucas an.
Lucas: "Ich könnte auch 1000 Sachen sagen"
Während Papis und Gigi sich tapfer Ekelessen- und Trinken herunter gewürgt hatten, war Lucas im Standby-Modus: "Ich habe heute keine Spucke im Mund" begründet er sein Unvermögen zu schlucken. Das hatte geradezu Honey’sche Qualitäten. Die Älteren erinnern sich: Das Model Alexander Keen aka Honey verweigerte einst eine Prüfung mit dem Hinweis "Mein Hals ist zu dick". Während Gigi und Papis sich durchbissen, kaute Cordalis gefühlt in Zeitlupe auf Ziegenhoden herum, hatte aber sehr wohl noch Spucke für Herablassendes wie: "Ihr habt mehr Übung im Schlucken, das muss mal gesagt sein."
"Dann sehen wir dein wahres Gesicht": Lucas Cordalis macht sich im Dschungelcamp unbeliebt

Gigi sagte danach, was alle gesehen hatten: "Lucas hat es nicht geschafft, zu schlucken." Statt sieben gab es nur fünf Sterne. Lucas sah die Schuld jedoch bei den anderen. Schlechte Teamplayer seien die. "Ich könnte auch 1000 Sachen sagen über euch, aber ich tue es nicht." Als Gigi und Papis wissen wollten, was ihn denn so störe, wollte Lucas aber nichts gesagt haben. "Er will ein perfektes Bild von sich zeigen", analysierte Menschendurchblicker Gigi den 55-Jährigen, "er kann nicht sagen, was er wirklich denkt." Lucas verteidigte sich: "Ich suche immer das Gute!"
Zurück im Camp eskalierte der Streit, als Lucas seine Teamkollegen vor den anderen schlecht machte: "Mein Team hat mich allein im Wald zurückgelassen, geile Leistung!" Man habe auf ihm herum gehackt. Als Gigi und Papis daraufhin lautstark forderten, er solle "die ganze Geschichte" erzählen, wenn er denn "Eier habe", provozierte der gute Mann Lucas fröhlich weiter: "Denk du erst mal an deine Erziehung!", fordert er von Gigi. Der 23-Jährige hatte große Mühe, nicht zu entgleisen, schimpfte: "Sag nix über meine Erziehung!" Sonja Zietlow: "Das war das erste Mal in 16 Staffeln, dass es kurz davor war, dass die Fäuste fliegen!" Papis wollte auch nichts mehr hören. Nur Claudia Effenberg sah man die Erleichterung an, dass endlich einmal sie und ihre Bolognese-Lüge kein Thema mehr waren.
Blinde Flecken beim Selbstbild
Schon spannend, wenn Selbst- und Fremdbild so stark auseinander klaffen. Lucas sieht sich als den Camp-Chef, den Motivator, den starken Mann, der alles gibt, den alle respektieren, der Mann, der nie wütend wird, der mit dem blitzsauberen Image. Von außen betrachtet sieht man jedoch auch einen Mann, der sich über vermeintlich Schwächere (Cosimo Citiolo) stellt, die Prüfungen halbherzig absolviert, keine Fehler eingesteht, nach Ausreden sucht und nicht sagt, was er wirklich denkt – ziemlich genau so, wie Gigi ihn beschrieben hat.
Jolina Mennen wollte ihrerseits "die Scheiße aus der Welt kriegen" und versuchte, die Streithähne ums Lagerfeuer zu versammeln. Lucas aber bockte. "Zu früh" sei das, besser nach dem Abendessen. Doch auch dann wollte er nicht reden. Gigi und Papis seien miese Teamplayer. Und die 1000 Sachen, die er angeblich gegen sie sagen könne? Lucas zu Gigi in altväterlichem Ton: "Leg’ doch jetzt bitte nicht jedes Wort auf die Goldwaage." Das könnte auch ein guter Rat für die vor Eifersucht rasende Iris Klein sein, aber das ganze Fremdgeh-Drama seiner Schwiegereltern wird Lucas ja erst in ein paar Tagen mitbekommen. Zum Glück hat er da ja Lösungsvorschläge auf Lager. Klassiker wie "Verzeihen ist auch schön" oder "Ich werde da ein Auge drauf haben".
Und was machen die wahren Dschungelkönig-Anwärter derweil? Die Zwei, die die besten Chancen auf den Sieg haben, sie versuchten erst gar nicht, ein perfektes Bild von sich zu erschaffen. Cosimo verschlief das ganze Drama seelenruhig auf seiner Pritsche – Siegen durch Liegen. Djamila, längst mehr als die Geheimfavoritin, sorgte sich immer noch, ob sie "vielleicht ein bisschen unsichtbar" sei. Für Claudia ist der Kampf um die Krone vorbei. Sie wird es bei der kolportierten Gage von einer halben Million Euro verkraften können.