Tag 2 im Dschungel und es regnet. Das ist die gute Nachricht. Ganz Australien wünscht sich bei den verheerenden Bränden im Land nichts mehr als das. Ganz Australien? Nein. In einem kleinen Fleckchen Erde nahe Murwillumbah gibt es eine Person, die sich wehrt. Regen. Echt jetzt? So mit Tropfen und so? Wo dann immer alles nass wird? "Ich hasse Regen, habe ich das schon erwähnt?" fragt Danni Büchner. Auf nassen Klamotten kann man nicht schlafen. "Nichts trocknet hier. So nach drei, vier Tagen… ciao Kakao!" Nach ihr dann lieber doch nicht die Sintflut.
Der wortreichen Witwe von "Malle-Jens" gelang schon nach nur zwei Tagen etwas, was selbst hoch pokernde Trash-TV-Expertenteams erst für einen viel späteren Zeitpunkt für möglich gehalten hätten: Sie schaffte es mit geradezu beängstigender Treffsicherheit, sich fortan als Poly-Prüfelette aufzudrängen.
Elena Miras konnte ihr Glück kaum fassen.
Doch wie konnte es überhaupt so weit kommen? Analyse einer anzunehmenden Eskalation:
Punkt 1: Die Nullnummer-Prüfung
"Ich habe verkackt", sagte Danni Büchner. Dem ist nicht zu widersprechen. Es war sie, die bei der Dschungelprüfung "Grauen Under" (irgendwas mit Tunneln) abwechselnd hyperventilierte oder um ihr Leben schrie. Frau Fuchsteufelswildheart wirkte neben ihr wie Domian zu Beginn einer langen Nachtschicht: maximal aufgeräumt. "Wir müssen uns einreden, die haben Angst vor uns!", beschwor Elena Miras ihre Reality-TV-Kollegin und stieg über allerlei Getier hinweg. "Ich hasse Tiere", hatte sie kurz zuvor noch zu mit leidenschaftlicher Verachtung zu Protokoll gegeben. Jetzt sprach sie in ungewohnt sanfter wenn auch leicht verknoteter Zunge: "Bleib ruhig: die machen uns nichts." Sonja Zietlow war beeindruckt: "Elena, merkst du eigentlich wie cool du bist?" Elena: "Nein."
Frau B. jedoch war im Tunnel. Das Wasser stand ihr nicht nur symbolisch bis zum Hals. "Ich kann da nicht rein, da sind Flusskrebse!" schrie sie. Sie konnte da nirgendwo rein und Sterne suchen, denn da waren immer Krokodile (= Kröten), Seeschlangen "und diese Krabbenscheiße oder was das war" – seltsamerweise nirgendwo zu sehen: knuddelige Hamster, süße Welpen und Baby Yoda. Was die Danni aber trotz kompletter Panik noch konnte war hingegen: die Sonja zurechtweisen. "Alles wird gut, Daniela", hatte die Moderatorin sie während einer von vielen Kreischanfällen zu beruhigen versucht. "Kannst Du mich bitte Danni nennen, ja?!" raunzte die Danni da plötzlich zurück. Prioritäten setzen – so wichtig im Leben.
Punkt 2: Die Eigenwahrnehmung
"Die sind alle nur Deko neben uns zurzeit" Wer hat's gesagt? Nein, nicht die Schweizerin, die Delmenhorsterin war es. Dieser Marco Cerullo? Dieser Zwenni Ottke? Dieser Raúl Richter aka der Typ, der immer Hunger hat, wenn er nicht gerade zusammenhanglose Sätze sagt wie: "Ich spiele Klavier"? Langweilig! Danni kennt the Regels. Hatte sie es schon erwähnt? Ihr verstorbener Mann war ja auch schon mal im Camp. "Die, die langweilig sind, fliegen ja auch am ehesten", teilte sie ihr Insiderwissen mit der Frau, die sich eigentlich schon für jede Prüfung als gesetzt sah. Elena hatte für Danni dann auch noch einen Rat – so von Hate-Opfer zu Hate-Opfer: "Du sprichst ja sehr oft von deinem Mann. Ich würde dieses Thema nicht so in den Vordergrund stellen. Es kann schnell mal so aussehen, als ob du Mitleid suchst."
Punkt 3: Die Kommunikationsfalle
Dann passiert es ja auch eher selten, dass im Dschungel jemand freiwillig die Friedenspfeife rauchen möchte. Normalerweise gibt es zur Freude der Zuschauer erst tüchtig Konfro, hinterrücks gezückte Stinkefinger, launige Lästereien am Tümpel und dann irgendwann, meist kurz vor der befürchteten Abwahl, das reuige Zueinanderfinden.
AnastaSIya (bitte korrekt betonen) überraschte an Tag 2 mit einem bold move in Richtung Danni. Die – die Älteren erinnern sich – hatte einen Brast auf das "Playboy"-Model, weil die Gerüchte in Umlauf gesetzt hatte, ihr Ex Ennesto Monté habe ihr seinerzeit den Laufpass gegeben, weil er etwas mit der Danni am Laufen habe. Anastasiya wollte die Sache direkt klären. Das Problem: Kaum hatte sie einen ersten Schritt in Richtung Aussprache gemacht, hagelte es Vorwürfe: "Du hast mich im schlimmsten Jahr meines Lebens angegriffen", pampte Danni sie an. "Menschlich war das scheiße von mir", gab Anastasiya zu, es tue ihr Leid. Und was antwortet Danni? "Ja, dann fühlt man sich besser! Beim nächsten Mal nachdenken!" Kann man machen.
Claudia versus Elena?
Vermutlich muss Prince Damien einfach noch mehr "positive Energie" schicken. Nee, lieber doch nicht. Es dräut schon der nächste Disput, Fiderallala: "Es ist schon eine kleine Bombe, vielleicht auch eine größere", deutete Elena Miras detailliertes Hintergrundwissen in Sachen Wendler-Trennung an. Sie stehe jedenfalls "voll auf der Seite von Laura und Michael", verkündete sie. Wer da ganz genau hinhörte? Sie ahnen es: die Frau, die man auf keinen Fall Daniela nennen soll.