Plötzlich platzte ihm der Kragen: CDU-Innenpolitiker Wolfgang Bosbach hielt in der Maischberger-Sendung zum Thema "Gewalt in Hamburg: Warum versagt der Staat?" lange an sich, doch schließlich verließ ihn die Beherrschung. "Frau Maischberger, ich habe Ihnen vor zehn, fünfzehn Minuten gesagt, was ich mitmache und was nicht", sagte Bosbach. "Frau Ditfurth ist persönlich vorbehalten und von ihrer in Anführungszeichen Argumentation unerträglich, darum muss ich nicht mitmachen" Maischberger versucht noch mit "Nein, nein, nein, bleiben Sie bitte bei mir!" Bosbach aufzuhalten, aber da ist er schon auf dem Weg von der Bühne. Ditfurth konterte, der CDU-Mann sei eine "kleine Mimose", dabei habe er doch so lange im Bundestag gesessen.
Bosbach hatte Ditfurth unter anderem vorgeworfen, die Krawalle zu verharmlosen und den ebenfalls in der Talkrunde sitzenden Hamburger Hauptkommissar Joachim Lenders mehrfach "in geradezu unverschämter Weise angegangen" zu haben. Ditfurth hatte unter anderem gesagt, in Hamburg seien Menschen in ihren Grundrechten verletzt und nicht-vermummte Journalisten verprügelt worden, weil anderswo "einige Leute schwarz gekleidet" waren.
Wolfgang Bosbach geht, Jutta Ditfurth bleibt
Nach Bosbachs Abgang bat Moderatorin Sandra Maischberger seine Kontrahentin, das Podium ebenfalls zu verlassen, um "die Parität" in der Runde wieder herzustellen. Ditfurth blieb aber sitzen.
"Mit ihrem Sitzenbleiben trotz Aufforderung zum Verlassen der Sendung hat Frau Ditfurth ihre Haltung ganz deutlich gemacht: "Ich mache, was ich will, ohne Rücksicht auf andere"", sagte Bosbach später "Focus Online". Im Nachhinein wäre es aus seiner Sicht "vielleicht besser gewesen, noch früher zu gehen. Die permanente Mischung aus Dazwischenquatschen und Grimassenschneiden von Frau Ditfurth war eine echte Zumutung."
Krawalle auf dem G20-Gipfel
Am Rande des Gipfels waren fast 500 Polizisten und eine unbekannte Zahl an Demonstranten bei Ausschreitungen verletzt worden. Geschäfte wurden geplündert, Autos angezündet und etliche Gebäude demoliert - zumeist von schwarz gekleideten Krawallmachern.
Ditfurth sitzt für die Wählervereinigung ÖkoLinX-Antirassistische Liste im Frankfurter Stadtparlament. Sie versteht sich nach wie vor als antiautoritäre Linke und ist in verschiedenen Bündnissen aktiv.
Ditfurth schreibt zudem politische Kommentare, hält Vorträge und macht Radiosendungen sowie multimediale Vorträge für Theaterbühnen.
