Bettina Göring Großnichte von NS-Verbrecher Göring warnt vor AfD: "Ich sehe dasselbe Playbook. Genauso fing das an bei den Nazis."

"Keine Bühne der AfD!" und "EkelhAfD" ist bei einer Demonstration gegen die AfD und Rechtsextremismus auf Schildern zu lesen. In den verganenen Wochen waren Zehntausende gegen rechts auf die Straße gegangen.
"Keine Bühne der AfD!" und "EkelhAfD" ist bei einer Demonstration gegen die AfD und Rechtsextremismus auf Schildern zu lesen. In den verganenen Wochen waren Zehntausende gegen rechts auf die Straße gegangen.
© Federico Gambarini / DPA
Der Naziverbrecher Hermann Göring war ihr Großonkel – schon mit elf Jahren realisierte Bettina Göring, was das bedeutet. In einem neuen Buch schreibt sie darüber. Und warnt vor den Parallelen, die sie in der aktuellen deutschen Parteienlandschaft sieht.

Bettina Göring, die Großnichte des NS-Verbrechers Hermann Göring, warnt eindringlich vor der AfD und sieht Parallelen zur Weimarer Republik: "Ich sehe dasselbe Playbook. Alles wird wieder hervorgeholt. Und diese Endlösung, also diese Typen, die alle rausschmeißen wollen: Genauso fing das an bei den Nazis", sagt sie im Podcast "Die Wochentester" im Gespräch mit Wolfgang Bosbach und Christian Rach.

"Im Moment sind es die Afrikaner, die sie rausschmeißen wollen. Dann die Muslime. Die Juden kommen bestimmt auch noch dazu. Oder vielleicht die Schwulen und Lesben." Göring, die gerade ihr Buch "Der gute Onkel. Mein verdammtes deutsches Erbe" veröffentlicht hat, fordert allerdings auch mehr Fingerspitzengefühl im Umgang mit AfD-Wählerinnen und Wählern: "Wenn man sagt: Ihr seid die Nazis, ihr seid die Teufel, kommt man nirgendwo hin." 

"Ich bin happy zu sehen, dass so viele aufstehen"

Doch Göring hat auch Hoffnung, weil derzeit Hunderttausende auf die Straße gehen und gegen Rechtsextremismus demonstrieren: "Ich bin happy zu sehen, dass so viele aufstehen. Es scheint ja erst etwas Schlimmes passieren zu müssen, bevor die Leute aufwachen."

Görings Aussagen sind zu hören im Podcast "Bosbach & Rach - Die Wochentester" mit Wolfgang Bosbach und Christian Rach.

DPA
ch