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Israel-Berichterstattung Die ARD antwortet auf die Kritik von Andrea Kiewel

"Tagesschau"-Chefredakteur Kai Gniffke hat auf die Kritik von Andrea Kiewel reagiert
"Tagesschau"-Chefredakteur Kai Gniffke hat auf Andrea Kiewels Kritik an der Israel-Berichterstattung reagiert
© Picture Alliance
Mit scharfen Worten hat Moderatorin Andrea Kiewel die Berichterstattung zum Konflikt zwischen Israel und Palästina kritisiert. Nun hat die "Tagesschau" reagiert.

Mit ihrer Meinungsäußerung hat Andrea Kiewel ziemlich viel Wirbel verursacht: Am Donnerstag hatte die Moderatorin des "ZDF-Fernsehgartens" in einem Gastbeitrag für die "Jüdische Allgemeine" scharfe Kritik an einem "Tagesschau"-Beitrag über den israelisch-palästinensischen Konflikt im Gaza-Streifen geübt, der am Dienstag ausgestrahlt worden war. Die 53-Jährige warf der Redaktion vor, nicht wahrheitsgemäß über die Vorgänge berichtet zu haben. Kiewel störte sich vor allem daran, dass der Beitrag den Eindruck erwecke, Israel sei der Aggressor. 

Der knapp 30-sekündige Film beginnt mit den Worten "Nach schweren Angriffen der israelischen Armee auf den Gazastreifen ...", desweiteren erfährt der Zuschauer, Israel habe gepanzerte Fahrzeuge an der Grenze zum Gaza-Streifen bereitgestellt und Einrichtungen der Hamas bombardiert. Erst ganz am Schluss wird erwähnt, dass die Hamas zuvor ein Haus in Israel zerstört hat. Kiewel fordert von der "Tagesschau", die zeitliche Reihenfolge der Geschehnisse einzuhalten. Und die sieht nach ihrer Auffassung so aus: "Zuerst beschoss Gaza Israel mit Raketen, dann verteidigte sich Israel mit einem militärischen Manöver."

"Tagesschau"-Chef weist Andrea Kiewels Kritik zurück

Nun hat "Tagesschau"-Chefredakteur Kai Gniffke auf die Kritik reagiert - und die Vorwürfe zurückgewiesen. "Die Tagesschau hat am 26.3.2019 selbstverständlich darauf hingewiesen, dass die israelischen Angriffe auf den Gaza-Streifen eine Reaktion auf den Beschuss eines Gebäudes in Israel durch die Hamas am Tag zuvor darstellten." Davon habe sich jeder Zuschauer überzeugen können: "In der 28-sekündigen Meldung vom Dienstag hieß es wörtlich: 'Am Montag hatte die Hamas bei einem Raketenangriff ein Haus in Israel zerstört.'"

Mit seiner Replik macht es sich Gniffke ziemlich einfach. Er verschweigt, dass der von ihm zitierte Satz erst ganz am Ende des Beitrages kommt, nachdem der Zuschauer zunächst den Eindruck gewinnen musste, Israel sei der Aggressor. Zu dem - zumindest unglücklichen - Aufbau der Meldung sagt der Chefredakteur kein Wort. Eine wirkliche Entkräftung der Kritik Kiewels ist sein Beitrag damit nicht.

Quelle: Facebook, "Jüdische Allgemeine"

che

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