Weight Watchers hat auf die Kritik an ihrer Werbeaktion in Kooperation mit Paul Ripke reagiert. In einem Statement an den stern hat das Unternehmen sein Bedauern ausgedrückt.
Weight Watchers: Werbung mit Paul Ripke kommt nicht gut an
"Wir bitten alle Personen, die wir durch unsere Tinder-Werbung verletzt oder irritiert haben, um Entschuldigung. Wir wollten mit diesem Werbeformat einen neuen Kanal ausprobieren und haben erkannt, wie unsensibel unser Verhalten war. Viele haben uns mitgeteilt, dass diese Art der Werbung gar nicht erst hätte geschaltet werden dürfen. Damit haben sie absolut recht. Für diese grobe Fehleinschätzung von unserer Seite übernehmen wir die volle Verantwortung", sagt Weight Watchers.
In den vergangenen Wochen erspähten einige Nutzerinnen ausgerechnet Promi-Fotograf Paul Ripke auf der Plattform. Als "angehender Meisterkoch, Fotograf und Podcaster" stellte sich der 41-Jährige – der übrigens verheiratet ist – dort vor. Er habe "Bock auf Abwechslung" und probiere gerne neue Rezepte aus, erklärte Ripke in seinem Profil. "Hast du auch Lust auf gesunde Gewohnheiten? Dann lass uns mal zusammen kochen", so der Aufruf am Ende. Was klingt nach einem Hobby-Koch, der jemanden kennenlernen will, entpuppte sich nach dem "Swipe" als Werbung.
Unternehmen entschuldigt sich
Denn dann bekamen Nutzerinnen die Nachricht: "Ich bin schon länger dabei und habe endlich zu mir und meiner Mitte gefunden. Du sehnst dich auch nach Inspiration und Support auf deiner Reise zu mehr Balance und einem gesunden Lebensstil? Melde dich jetzt bei Weight Watchers an und komme auf den Geschmack neuer Gewohnheiten"
Ripke entschuldigte sich bereits am vergangenen Sonntag, nachdem mehrere Social-Media-Accounts auf die Werbung aufmerksam gemacht hatten. "Selbstverständlich war die Werbung als solche deklariert und es wurden nicht nur mehrgewichtige Frauen angesprochen", erklärte er sich. "Dennoch war die ganze Werbung, die WW da geschaltet hat, eine dumme Idee", betonte er. Einzig relevant sei, wie die Nutzerinnen sich dabei gefühlt hätten.
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"Seit ich nach Hamburg gezogen bin und ein neues Studio aufgemacht habe, nehme ich überhaupt keine regelmäßigen Mahlzeiten mehr zu mir. Es kam alles auf einmal, neue Kunden, neue Aufgaben, neuer Freundeskreis. Ich gehe oft ohne Frühstück aus dem Haus und ernähre mich von Sandwiches und Kuchen vom Bäcker, phasenweise esse ich viel Schokolade. Zum Glück hat nun ein Supermarkt in der Nähe eröffnet, und da hole ich mir mittags einen Salat oder eine warme Mahlzeit. In den vergangenen Jahren kamen Essen und Genuss einfach zu kurz. Ich wusste nicht, wie ich es in meinen Alltag einbauen sollte."
Die Empfehlung der Expertin*: Schonkost
Bei Frau Stoltenberg geht es vor allem um die Wiederherstellung einer Essstruktur, nicht so sehr ums Abnehmen, auch wenn ihr BMI mit 29,4 recht hoch ist. Dazu gehört es, Mahlzeiten und Einkaufen vorzuplanen, sich zum Beispiel eine Gemüsekiste zu abonnieren. Ihr Lebensstil hat zu einem Mangel an wichtigen Nährstoffen wie Eiweißen, Kohlenhydraten, Ballaststoffen sowie guten Fetten geführt. Ich empfehle ihr eine vitalstoffreiche Schonkost, eine Analyse im Labor mit anschließendem Aufbau der Darmflora. Wenn Frau Stoltenberg ihre tägliche Energiezufuhr von derzeit etwa 2360 kcal um 20 Prozent reduziert (1890 kcal), wird sie abnehmen. Um den Stress auszugleichen, sind kurze Übungen für die Atem- und Muskelentspannung wirkungsvoll.
*Die Hamburger Ökotrophologin Birgit Schramm beriet die Redaktion und arbeitete die individuellen Empfehlungen aus
Weight Watchers erklärt dem stern außerdem, dass die Zusammenarbeit mit Ripke ab sofort beendet sei. "Wir arbeiten unsere Fehler aktuell auf und ziehen daraus unsere Konsequenzen. Die ersten Konsequenzen wurden sofort wirksam: Wir haben das Werbemittel bereits kurz nach dem Start der Ausspielung gestoppt. Zudem wird uns Paul Ripke nach gemeinsamer Entscheidung ab sofort nicht mehr als Markenbotschafter begleiten", heißt es.
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