"Diejenigen, die glauben, sie würden einen Regierungswechsel (in Ungarn) unterstützen, unterstützen in Wirklichkeit den Krieg, ob sie sich dessen bewusst sind oder nicht", sagte der prorussische Regierungschef vor zahlreichen fahnenschwenkenden Anhängern. Wegen seiner Rede bei der Kundgebung fehlte Orban, dessen Regierung bei zahlreichen Themen mit Brüssel über Kreuz liegt, zunächst beim Gipfeltreffen der Staats- und Regierungschefs der EU, das am Morgen in Brüssel mit Gesprächen über die Unterstützung der Ukraine begonnen hatte.
Die Teilnehmenden des sogenannten Friedensmarsches waren zuvor durch die Innenstadt von Budapest marschiert. Viele hielten Plakate mit der Aufschrift "Wir wollen nicht für die Ukraine sterben" in die Luft. In seiner Rede warf der ungarische Ministerpräsident Brüssel vor, Friedensbemühungen im Ukraine-Krieg zu unterminieren.
Bei der rivalisierenden Kundgebung, dem "nationalen Marsch" der Opposition, versammelten sich unterdessen ebenfalls Zehntausende. Der konservative Oppositionsführer Peter Magyar hatte wiederholt gegen die von ihm als "korrupt" bezeichnete politische Führung Wahlkampf betrieben. Voraussichtlich im April findet in Ungarn die nächste Parlamentswahl statt.
Seit Orbans Rückkehr an die Macht im Jahr 2010 waren vor Wahlen wiederholt als "Friedensmärsche" bezeichnete Kundgebungen zur Unterstützung der Fidesz-Partei abgehalten worden.