47 Jahre Trennung Deutsche trifft Ehemann in Nordkorea

47 lange Jahre waren sie getrennt - jetzt endlich hat die Deutsche Renate Hong ihren nordkoreanischen Ehemann wiedergesehen. Gemeinsam mit ihren Söhnen durfte sie nach Nordkorea reisen und ihren Mann in die Arme schließen. Er hatte die DDR in den 60er Jahren verlassen müssen.

Happy End nach einem halben Jahrhundert: Renate Hong aus Jena hat in Nordkorea nach 47 Jahren Trennung ihren Ehemann wiedergesehen. Die 71-jährige Thüringerin habe am Dienstag nach ihrer Rückkehr am Frankfurter Flughafen erzählt, dass ihr drei Jahre älterer nordkoreanischer Gatte Ok Geun bereits bei ihrer Ankunft in der Hauptstadt Pjöngjang am 25. Juli auf sie gewartet habe, berichtete die südkoreanische Zeitung "Joongang Ilbo". Sie sei überwältigt gewesen, wurde Hong zitiert. Es sei ihnen erlaubt worden, sich bis zur Abreise an jedem Tag zu sehen.

Die Deutsche war mit ihren beiden Söhnen in den weitgehend abgeschotteten Norden der geteilten koreanischen Halbinsel gereist. Die Söhne Peter und Uwe kannten ihren Vater bis dahin nur von zwei alten Schwarz-Weiß-Fotos. Die Hongs wurden im April 1961 getrennt - ein Jahr nach ihrer Trauung. Hong war Chemiestudent in Jena und wurde damals von der Regierung seines Landes zur Rückkehr aufgefordert. Diese Anweisung erhielten zu der Zeit alle im Ausland studierenden Landsleute.

Das kommunistische Regime habe nun erstmals einem nicht aus Südkorea stammenden Ausländer die Einreise zum Zwecke einer Familienzusammenführung erlaubt, hatte "Joongang Ilbo" berichtet. "Heute geht mein Traum in Erfüllung", habe Frau Hong auf dem Weg zum Frankfurter Flughafen am 24. Juli gesagt. Der Besuch sei auf Einladung des nordkoreanischen Roten Kreuzes zustande gekommen.

Erster Brief kam 2007

Renate Hong hatte im vergangenen Jahr bei einem Besuch in Südkorea in Briefen an die Staatschefs in Süd- und Nordkorea appelliert, ihren Wunsch nach einem Wiedersehen mit ihrem Mann zu erfüllen. Zuvor hatte sie über das Deutsche Rote Kreuz und das Auswärtige Amt in Berlin erfahren, dass ihr Mann noch lebt, in Nordkorea eine neue Familie gegründet hat und im Ruhestand ist. Im Juli 2007 erhielt sie laut "Joongang Ilbo" erstmals wieder einen Brief von ihm.

Das Schicksal der Hongs war in Südkorea durch einen Zeitungsbericht bereits vor zwei Jahren bekannt geworden. Das Rote Kreuz hatte wenig später seine Hilfe bei der Suche nach dem Ehemann zugesagt.

DPA
DPA

PRODUKTE & TIPPS