Der Castor-Transport ist am Dienstagmorgen an seinem Ziel angekommen. Die zwölf Speziallastwagen mit den Atommüll- Behältern erreichten das Zwischenlager Gorleben. Die letzte Etappe des Transports in Deutschland verlief ohne größere Zwischenfälle.
Am Dienstagmorgen um 7.20 Uhr verließen die zwölf Tieflader mit Castorbehältern die Verladestation in Dannenberg, um die letzten 20 Kilometer zurückzulegen. Bis 01.00 Uhr nachts wurden die Behälter mit hochradioaktiven Abfällen aus der Wiederaufarbeitung in Frankreich auf der Station von Schienenwaggons auf die LKWs umgeladen.
200 Sitzblockierer von der Straße getragen
Die Polizei räumte am frühen Dienstagsmorgen eine Blockade zwischen Dannenberg und Gorleben und hat damit die letzte Etappe für den Castor-Transport freigemacht. Nach Angaben von Ordnungskräften und Atomkraftgegnern wurden in Groß Gusborn auf der südlichen Route zwischen Dannenberg und dem Zwischenlager 200 Sitzblockierer von der Straße getragen oder gedrängt. Die Polizei sprach von einer friedlichen Räumung. Demonstranten warfen den Einsatzkräften dagegen ein ruppiges Vorgehen vor.
Rund 200 weitere Sitzblockierer wurden in Quickborn auf der nördlichen Castor-Strecke nach Gorleben mehrfach zum Verlassen der Straße aufgefordert. Auf dieser Route ketteten sich in der Nacht in Quickborn außerdem fünf Demonstranten an einen Betonblock an, der fest mit einem Traktor verbunden war.
Durch den achten Castor-Transport nach Gorleben, der von dem tödlichen Unfall eines Demonstranten in Frankreich überschattet wurde, soll sich die Zahl der Behälter mit hochradioaktiven Müll in dem Zwischenlager von 44 auf 56 erhöhen. In der Betonhalle bei Gorleben dürfen die gusseisernen Castoren bis zu 40 Jahre lang gelagert werden.
"Ein sicheres Endlager? Hier sicher nicht!"
Unterdessen befinden sich weiter 14 Aktivisten der Umweltschutzorganisation Greenpeace auf einen Förderturm des Gorlebener Endlagerbergwerks, auf dem sie Transparente mit der Aufschrift "Ein sicheres Endlager? Hier sicher nicht!" enthüllt hatten. Der Protest gegen den Castor-Transport in das Zwischenlager Gorleben richtet sich auch gegen einen Ausbau des benachbarten Salzbergwerkes zu einem atomaren Endlager. In dem Bergwerk ruhen seit einem im Jahr 2000 verhängten Moratorium alle Ausbauarbeiten.