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Die Morgenlage Gorleben bei Endlagersuche wohl aus dem Rennen

Atommüll-Zwischenlager Gorleben
Das atomare Zwischenlager in Gorleben ist zu einem Symbol der Anti-Atomkraft-Bewegung geworden. Um den Konflikt zu befrieden, wurde die Endlager-Suche neu gestartet
© Sina Schuldt / DPA
CDU und SPD siegen bei OB-Stichwahlen in NRW, Grüne überraschen +++ Richter setzt Trumps Tiktok-Downloadverbot aus +++ AKK will mit Vorsitz-Kandidaten Fahrplan besprechen +++ Die Nachrichtenlage am Montagmorgen.

Guten Morgen, liebe Leserin, lieber Leser,

das eigentliche Problem mit dem Endlager ist damit zwar nicht gelöst, aber für Generationen von Gegnern geht mit dieser Entscheidung eine Ära zu Ende: In Gorleben wird kein Atommüll landen. Der Salzstock in Niedersachsen wird in einem mit Spannung erwarteten Zwischenbericht der Bundesgesellschaft für Endlagerung nicht als sogenanntes Teilgebiet ausgewiesen, wie die Deutsche Presse-Agentur aus Länderkreisen erfuhr. Dafür sind dem "Spiegel" zufolge nun erstmals bayerische Regionen auf der Liste möglicher Standorte. Den Bericht mit Regionen, die nach geologischen Kriterien für ein Atommüll-Endlager grundsätzlich in Frage kommen, stellt an diesem Vormittag die Bundesgesellschaft für Endlagerung in Berlin vor. Eine Vorfestlegung auf einen Standort ist mit dem sogenannten Zwischenbericht Teilgebiete aber noch längst nicht verbunden. Dennoch dürfte die Debatte über die Endlagerung von hoch radioaktivem Atommüll damit in Fahrt kommen - vor allem in den Gebieten, die nun näher unter die Lupe genommen werden sollen.

Die Schlagzeilen zum Start in den Tag:

Richter setzt Trump Verbot von Downloads der Tiktok-App vorerst aus

Ein US-Richter hat das von US-Präsident Donald Trump erlassene Verbot von Downloads der populären Tiktok-App vorerst ausgesetzt. Der Bundesrichter in Washington gab damit einem Antrag der Betreiber der Videoplattform auf eine einstweilige Verfügung statt. Das Verbot hatte nur wenige Stunden nach der Richterentscheidung in Kraft treten sollen. Tiktok gehört zum chinesischen Bytedance-Konzern. Die US-Regierung begründet ihr Vorgehen gegen die Videoplattform damit, dass diese die nationale Sicherheit gefährde. Die Verordnung der US-Regierung sieht nicht nur ein Verbot von Downloads der Tiktok-App vor. Ab dem 12. November soll demnach die App in den USA komplett verboten werden - diese also selbst dann nicht mehr genutzt werden dürfen, wenn sie bereits vor Inkrafttreten der Verordnung heruntergeladen wurde. Dem Antrag von Tiktok, auch das generelle Verbot der App ab 12. November vorläufig auszusetzen, gab der Bundesrichter nicht statt.

Gorilla greift Tierpflegerin im Zoo von Madrid an

Ein Gorilla hat im Zoo von Madrid eine Tierpflegerin attackiert und schwer verletzt. Das männliche Tier brach der 46-Jährigen beide Arme, wie die Zooleitung und die Rettungsdienste mitteilten. Außerdem trug sie Verletzungen an der Brust und am Kopf davon. Die Tierpflegerin war mit Reinigungsarbeiten und Fütterungen in einem Innenraum des Affengeheges beschäftigt, als sie von dem 29-jährigen Malabo angegriffen wurde. Andere Mitarbeiter trennten den Menschenaffen von der Frau, er wurde dann von Veterinären betäubt. Der Auslöser der Attacke war unklar. Die Tierpflegerin hat nach Angaben der Zooleitung viel Erfahrung. Malabo wiederum wurde seit Geburt von Pflegern aufgezogen und hat den Angaben zufolge normalerweise ein "enges" Verhältnis zu seinen Pflegern.

Weltweit mehr als eine Million gezählte Tote durch Coronavirus-Infektion

Weltweit hat die Corona-Pandemie inzwischen zu mehr als einer Million verzeichneten Todesfällen geführt. Das geht aus einer Zählung der Nachrichtenagentur AFP aus der Nacht zum Montag hervor, die auf Angaben der Behörden beruht. Die Zahl der weltweit verzeichneten Coronavirus-Infektionsfälle lag demnach bei etwa 33 Millionen.

Kriegszustand nach schweren Kämpfen um Unruheregion Berg-Karabach

Nach schweren Kämpfen mit zahlreichen Toten und Verletzten in der Konfliktregion Berg-Karabach gilt in den verfeindeten Nachbarländern Armenien und Aserbaidschan der Kriegszustand. In Aserbaidschan trat das in der Nacht auf Montag in Kraft, wie Staatschef Ilham Aliyev entschied. In der Ex-Sowjetrepublik soll es in einigen Landesteilen abends Ausgangssperren geben. In Armenien mobilisierte Regierungschef Nikol Paschinjan in Eriwan bereits die Bevölkerung und verhängte im ganzen Land den Kriegszustand. Zuvor hatte Aserbaidschan eine Militäroperation gegen Berg-Karabach begonnen und eroberte mehrere Dörfer. Zwischen den verfeindeten Ländern kam es nach Angaben beider Seiten am frühen Sonntagmorgen zu den Gefechten. Berg-Karabachs Hauptstadt Stepanakert sei beschossen worden, hieß es. Paschinjan wertete die Gefechte als Kriegserklärung gegen sein Volk.

Das wird heute wichtig:

Kramp-Karrenbauer will mit Vorsitz-Kandidaten Fahrplan besprechen

CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer will mit den drei Bewerbern für ihre Nachfolge den Fahrplan bis zum geplanten Wahlparteitag Anfang Dezember abstecken. NRW-Ministerpräsident Armin Laschet, Ex-Unionsfraktionschef Friedrich Merz und der Außenpolitiker Norbert Röttgen werden gegen 13.00 Uhr in der Parteizentrale erwartet, dem Konrad-Adenauer-Haus in Berlin. An dem Treffen wollen auch Generalsekretär Paul Ziemiak und CDU-Bundesgeschäftsführer Stefan Hennewig teilnehmen. Am Morgen (9.00 Uhr) berät das CDU-Präsidium in einer Videokonferenz über die Lage. Dabei dürfte auch der Vorstoß des hessischen Ministerpräsidenten und stellvertretenden CDU-Bundesvorsitzenden Volker Bouffier eine Rolle spielen, der eine Entscheidung über die Kanzlerkandidatur der Union noch vor dem CDU-Parteitag gefordert hatte. 

EU und Großbritannien beraten über Umsetzung des Brexit-Vertrags

Der Streit über die Einhaltung des Brexit-Abkommens beschäftigt Vertreter der Europäischen Union und Großbritanniens. EU-Kommissionsvize Maros Sefcovic und der britische Staatsminister Michael Gove beraten darüber im sogenannten Gemeinsamen Ausschuss, einem Gremium zur Schlichtung von Streitigkeiten. Die EU wirft Großbritannien vor, mit seinem Binnenmarktgesetz gegen wesentliche Teile des 2019 vereinbarten und inzwischen gültigen Austrittsabkommens zu verstoßen. London stellt mit dem Gesetz Sonderregeln für Nordirland in Frage, die eine harte Grenze zum EU-Mitglied Irland verhindern sollen. Die EU fordert eine Rücknahme der Pläne bis Ende dieses Monats. Danach sieht es nicht aus.

Endlagersuche für Atommüll: Bericht nennt mögliche Regionen

Die Bundesgesellschaft für Endlagerung stellt um 10 Uhr in Berlin einen Bericht mit Regionen vor, die nach geologischen Kriterien für ein Atommüll-Endlager grundsätzlich in Frage kommen könnten. Eine Vorfestlegung auf einen Standort ist mit dem sogenannten Zwischenbericht Teilgebiete aber noch nicht verbunden. Dennoch dürfte die Debatte über die Endlagerung von hoch radioaktivem Atommüll damit in Fahrt kommen. Bis 2031 soll das Suchverfahren in Deutschland abgeschlossen sein, bis etwa 2050 soll das Endlager seinen Betrieb aufnehmen.

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Ihre stern-Redaktion

fs DPA AFP

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