Nach Böllerverbot Krankenhäuser erwarten wieder viele Silvester-Verletzungen

Böllerverbot: Feuerwerksraketen explodieren in der Silvesternacht 2018/19 in München.
Feuerwerksraketen explodieren in der Silvesternacht 2018/19 in München. Nach zwei Jahren Böllerverbot dürfen in diesem Jahr wieder Feuerwerkskörper verkauft werden.
© Matthias Balk / DPA
Zwei Jahre lange galt in Deutschland ein pandemiebedingtes Böllerverbot. In diesem Jahr darf Feuerwerk wieder verkauft werden. Kliniken befürchten viele Verletzte – und das, obwohl die Lage in den Krankenhäusern ohnehin angespannt ist.

Nach zwei Jahren mit pandemiebedingten Verboten von Feuerwerksverkauf erwarten Deutschlands Krankenhäuser jetzt wieder ein normales Silvester – sprich: eine hohe Belastung der Kliniken wegen Verletzungen.

"Wir müssen davon ausgehen, dass die Krankenhäuser und ihre Notaufnahmen in der kommenden Silvesternacht wieder so stark wie in den Jahren vor der Pandemie mit Feuerwerksverletzungen belastet werden", sagte der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG), Gerald Gaß, dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND).

Nach Böllerverbot: Kliniken erwarten wieder mehr Verletzungen an Silvester

"In der Silvesternacht des Böllerverbots 2020/21 haben die Krankenhäuser zwei Drittel weniger Feuerwerks-Schwerstverletzte auf den Stationen gezählt. Analog dazu wurden auch die Notaufnahmen spürbar entlastet", sagte Gaß. Die Rückkehr normaler Feierlichkeiten zum Jahreswechsel 2022/23 mit Böllerei treffe nun "auf die weiterhin angespannte Situation aus gehäuften Atemwegserkrankungen und Personalausfällen durch erkrankte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter".  

Gaß betonte, die DKG sei gegen ein generelles Feuerwerksverbot, appelliere aber, verantwortungsvoll und vorsichtig mit Raketen und Böllern umzugehen. "Das kann den Krankenhäusern und ihren Beschäftigten bereits helfen."

dpa
pgo

PRODUKTE & TIPPS