Zugverkehr in Norddeutschland Technische Störung bei der Deutschen Bahn behoben – weiterhin Beeinträchtigungen möglich

Ein ICE der Deutschen Bahn
Ein ICE der Deutschen Bahn
© Paul Zinken / DPA
Es war eine Hiobsbotschaft für viele Reisende zum Wochenende: Wegen einer technischen Störung musste die Deutsche Bahn am Samstag den Fernverkehr in Norddeutschland vorübergehend einstellen. Inzwischen ist das Problem behoben.

Die heftige Störung bei der Bahn in Norddeutschland ist nach Unternehmensangaben behoben. Allerdings seien noch Beeinträchtigungen im Laufe des Tages möglich, sagte ein Sprecher der Deutschen Bahn am Samstagvormittag in Berlin.

Gegen 10 Uhr sind die ersten Nahverkehrszüge wieder vom Hamburger Hauptbahnhof abgefahren. Das berichtete eine Reporterin der Deutschen Presse-Agentur. Immer mehr verspätete Nahverkehrszüge würden zur Abfahrt angesagt. Die Bahn teilte auf Twitter mit, dass es noch bis etwa 11 Uhr zu Beeinträchtigungen sowie zu Halt- und Zugausfällen komme.

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Aufgrund einer technischen Störung des Zugfunks war der Fernverkehr in Norddeutschland vorübergehend eingestellt worden. Es kam zu kurzfristigen Zug- und Halteausfällen. Die Ursache für das Problem ist bisher nicht bekannt, es soll aber eine Untersuchung geben, wie es zum Ausfall des digitalen Zugfunks GSM-R (Global System for Mobile Communications – Rail) kommen konnte. "Er dient der Kommunikation zwischen den Leitstellen, die den Zugverkehr steuern, und den Zügen und ist damit unverzichtbarer Bestandteil für den reibungslosen Zugverkehr", sagte eine Sprecherin der Deutschen Bahn. Ob es sich möglicherweise um eine gezielten Störung gehandelt haben könnte, soll überprüft werden.

Zeitweise gab es keine Reisemöglichkeiten von und nach Hamburg, Schleswig-Holstein sowie Niedersachsen und aus Richtung Kassel-Wilhelmshöhe, Berlin und Nordrhein-Westfalen. Der ICE-Verkehr zwischen Berlin, Hannover und Nordrhein-Westfalen wurde für einige Zeit ebenfalls eingestellt.

Reisende von Berlin nach Köln sowie nach Baden-Württemberg und in die Schweiz sollten die Verbindungen über Erfurt und Frankfurt am Main nutzen. Die Bahn warnte allerdings auf diesen Strecken vor "sehr hohen Reisendenaufkommen".

Neben dem Fernverkehr war auch der Regionalverkehr der Deutschen Bahn in weiten Teilen Norddeutschlands unterbrochen. Wegen eines Ausfalls des digitalen Zugfunksystems konnte kein Bahnverkehr in Niedersachsen, Bremen, Schleswig-Holstein und Hamburg stattfinden, sagte ein Unternehmenssprecher. Auch die Privatbahn Metronom, die viele Linien in der Region betreibt, war nach eigenen Angaben betroffen.

Deutsche Bahn ermöglicht Sonderkulanz-Regelung

Auch im internationalen Fernverkehr fielen einige Züge aus: Auf der Strecke zwischen Berlin und Amsterdam entfielen IC-Züge komplett. IC-Züge von und nach Kopenhagen und Aarhus endeten in Padborg. 

Das Unternehmen empfiehlt Reisenden weiterhin, sich kurz vor geplanten Fahrten über www.bahn.de/reiseauskunft, über die App "DB Navigator" oder telefonisch unter 030/2970 zu informieren. Zudem gab die Bahn eine Sonderkulanz-Reglung bekannt. "Alle Fahrgäste, die ihre für 08.10.2022 geplante Reise aufgrund der Auswirkungen der Zugfunkstörung verschieben möchten, können ihr bereits gebuchtes Ticket für den Fernverkehr ab sofort bis einschließlich 7 Tage nach Störungsende flexibel nutzen. Sitzplatzreservierungen können kostenfrei storniert werden", heißt es auf der Website.

jm/DPA

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