Köln-Hauptbahnhof. "Ich bin ein Sekundenjäger", sagt Abdelhafid Tahri und geht über den Bahnsteig zwischen den Gleisen 4 und 5. "Hier war früher eine Raucherzone", erklärt er und deutet auf den freien Bereich vor der Treppe. "Die hat den Laufweg der Fahrgäste behindert, deswegen haben wir sie verlegt. Ein Rückstau kann schnell ein paar Sekunden kosten." Jetzt steuert er auf die "Aufsichtsbude" zu. In der tut Daniela Pelger als "örtliche Aufsicht" Dienst. Die Fläche davor ist neuerdings mit weißen Linien schraffiert. "Dann stehen dort weniger Menschen und Gepäck", sagt Tahri. Auch das bringt ein, zwei Sekunden, weil Pelger schneller an der Bahnsteigkante ist und das Abfahrsignal geben kann.
Deutsche Bahn Die Sekundenjäger: Wie Bahnmitarbeiter sich abmühen, dass Züge pünktlich fahren (und häufig scheitern)

Endlich bereit zur Abfahrt: Daniela Pelger fertigt einen ICE aus Brüssel am Kölner Hauptbahnhof ab
© Theodor Barth
Lokführer und Zugbegleiter kämpfen täglich gegen tausend Widrigkeiten, damit die Züge möglichst pünktlich fahren. Mit mäßigem Erfolg, irgendwas ist ja immer. Ein Report von der Bahnsteigfront.