Folgenschweres Erdbeben Die Zahlen zur Tragödie in der Türkei und Syrien im Überblick

Erdbeben in der Türkei und Syrien: Zivilisten und Mitglieder des syrischen Zivilschutzes
Zivilisten und Mitglieder des syrischen Zivilschutzes führen Such- und Rettungsmaßnahmesuchen in den Trümmern eines vom Erdbeben zerstörten Gebäudes durch
© Anas Alkharboutli / DPA
Ein massives Erdbeben hat am Montag die Türkei und Syrien erschüttert. Tausende Menschen sind ums Leben gekommen, viele sind verletzt oder werden noch vermisst. Stündlich steigen die Opferzahlen. Ein Überblick.

Auch einen Tag nach dem verheerenden Erdbeben in der Türkei steigen die Opferzahlen weiter an. Viele Menschen werden noch vermisst, sind in den Trümmern verschüttet oder schwer verletzt. Die Zahl der Todesopfer wird in den kommenden Tagen vermutlich weiter steigen. Die Lage im Katastrophengebiet ist weiter noch unübersichtlich. Welche Zahlen bislang bekannt sind (Stand Dienstagvormittag):

  • Mindestens 5000 Menschen haben ihr Leben verloren. Wie die örtlichen türkischen Behörden am Dienstag mitteilten, wurden in der Türkei mittlerweile 3419 Todesopfer gefunden. In Syrien zählten Behörden und Rettungskräfte in den von der Regierung in Damaskus kontrollierten Gebieten und in Territorien unter der Kontrolle von Rebellen insgesamt 1602 Todesopfer.
  • Allein in der Türkei wurden den Behörden zufolge mehr als 20.000 Menschen verletzt, zum Teil schwer.
  • Mehr als 5700 Gebäude sind nur auf dem türkischen Gebiet durch das Erdbeben eingestürzt. Die Suche nach Opfern und Überlebenden in den Trümmern dauert weiter an.
  • Der türkische Vizepräsident Fuat Oktay teilte am späten Montagabend mit, dass bereits 7840 Verschüttete gerettet worden seien. 
  • Das Erdbeben vom Montagmorgen hatte eine Stärke von 7,7, mittags folgte ein weiteres schweres Beben mit einer Stärke von 7,5.
  • Wie bei solch schweren Erdbeben übrig, gab es zahlreiche Nachbeben. Die Afad-Abteilung für Erdbeben und Risikoverminderung meldete rund 280 solcher Nachbeben.

Viele Helfer und schlechte Bedingungen im Erdbebengebiet

  • Das Gesundheitsministerium in der Türkei habe rund 4200 Helfer in das Katastrophengebiet entsandt, teilte der türkische Gesundheitsminister Fahrettin Koca am späten Montagabend auf Twitter mit. Zudem sind nach Angaben Kocas 813 Rettungswagen sowie 227 UMKE Teams – eine dem Gesundheitsministerium angegliederte Katastrophenhilfe – im Einsatz. Auch diese Zahl steige an.
  • Zahlreiche Länder haben bereits Hilfe versprochen. Auch aus Deutschland haben sich bereits Hilfsorganisationen auf den Weg gemacht. "Die große Herausforderung, vor der wir jetzt stehen, ist, dahin zu kommen, wo wir hin müssen", sagte der Leiter der Nothilfeabteilung der Malteser International, Oliver Hochedez, am Dienstag im ZDF-"Morgenmagazin". Die Flughäfen seien überlastet und viele Straßen zerstört. Aufgrund der niedrigen Temperaturen hätten die Malteser vor allem Decken, Wärmegeräte und Zelte im Gepäck. Wie lange sie in der Türkei bleiben werden, wissen die Helfer noch nicht. "Wir haben ein One-Way-Ticket", sagte Hochedez.
  • Auch das Technische Hilfswerk (THW) sei am Dienstag in die Türkei aufgebrochen, sagte THW-Präsident Gerd Friedsam im ZDF-"Morgenmagazin". "Wir haben unsere Schnelleinsatzeinheit für Bergungseinsätze, die speziell für Erdbebeneinsätze ausgebildet ist, mobilisiert." Zurzeit stünden die größeren Städte im Mittelpunkt. Man wolle sich zunächst einen Überblick der Lage verschaffen, um entsprechende Hilfe nachzuliefern, sagte Friedsam.
  • Laut der Weltgesundheitsorganisation WHO könnten bis zu 23 Millionen Menschen von den Folgen des Bebens betroffen sein.  Eine Übersicht der betroffenen Gebiete in beiden Ländern ergebe, dass "potenziell 23 Millionen Menschen" den Folgen des Bebens ausgesetzt seien, darunter fünf Millionen ohnehin besonders verletzliche Menschen, teilte die hochrangige WHO-Vertreterin Adelheid Marschang am Dienstag in Genf dem Exekutivkomitee der UN-Organisation mit.
  • Allein in der Türkei sind der Regierung zufolge 13,5 Millionen Menschen direkt vom schweren Beben betroffen.
  • Das schlechte Wetter in der Region erschwert zudem die Bedingungen für die Helfer und Opfer. Der türkische Wetterdienst hat für die betroffenen Gebiete niedrige Temperaturen und teils Schneefall und Regen vorhergesagt. In den südöstlichen Provinzen Mardin und Diyarbakir werde Schnee erwartet, teilte die die Meteorologische Generaldirektion am Dienstag mit. In den Provinzen Malatya und Hatay soll es regnen. Winde könnten bis zu 50 Stundenkilometer erreichen. Am kältesten werde es voraussichtlich in der Provinz Kahramanmaras, dem Epizentrum des Bebens. Die niedrigste dort zu erwartende Temperatur für Dienstag sei fünf Grad minus, die höchste ein Grad.

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DPA · AFP
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