Das Erdbeben in der Türkei ist eine menschliche Tragödie. Doch auch politisch birgt die Katastrophe Sprengstoff. Sollte Präsident Erdogan die Lage nicht schnell unter Kontrolle bringen, könnte ihn das die Macht bei der anstehenden Wahl kosten.
Es war mitten in der Nacht, als der Albtraum begann. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan dürfte wohl noch im Bett gelegen haben, als ihn die Schreckensnachricht vom schlimmsten Erdbeben seit Jahrzehnten erreichte. Um vier Uhr in der Früh hatte ein Beben der Stärke 7,8 die Grenzregion zwischen der Türkei und Syrien erschüttert. Aufgrund der Stärke des Bebens dürften der Präsident und seine Berater schon in der Nacht eine Idee vom Ausmaß der Katastrophe gehabt haben.