Ermittlungen der UNO Einsatz von Chemiewaffen im syrischen Bürgerkrieg

Eine Kommission der Vereinten Nationen untersucht den Bürgerkrieg in Syrien. Nun gibt es Hinweise, dass die Regierung schon mehrmals Chemiewaffen eingesetzt haben soll.

Im syrischen Bürgerkrieg sind nach Erkenntnissen von UN-Ermittlern wahrscheinlich mindestens viermal chemische Waffen eingesetzt worden. Es gebe "hinreichende Gründe", dies zu glauben, erklärte die vom UN-Menschenrechtsrat berufene Syrien-Kommission am Dienstag in Genf. Der Einsatz von Chemiewaffen ist laut internationalen Abkommen ein unter Strafe stehendes Kriegsverbrechen.

Die meisten entsprechenden Hinweise beträfen das Vorgehen von Regierungstruppen, heißt es im jüngsten Lagebericht der Expertengruppe unter Leitung des brasilianischen Diplomaten Paulo Pinheiro. Man könne zwar nicht ausschließen, dass inzwischen auch Rebellen Zugang zu Chemiewaffen hätten, darunter Nervengas. Es gebe aber keine "zwingenden Beweise", dass diese Gruppen darüber sowie über die erforderlichen Abschuss-Systeme verfügten.

Konkrete chemische Substanz nicht bestimmbar

Den Angaben zufolge sollen bei vier Angriffen in den Provinzen Aleppo, Idlib und Damaskus am 19. März sowie am 13. und 19. April "in eingeschränktem Maße giftige Chemikalien" benutzt worden sein.

Die Syrien-Kommission schränkte in ihrem Bericht jedoch ein: "Es war auf der Basis des vorliegenden Beweismaterials nicht möglich, die konkrete chemische Substanz, das Abschuss-Systemen oder Täter festzustellen." Weitere Ermittlungen seien erforderlich. In Syrien hatten sich zuvor Regierung und Rebellen gegenseitig beschuldigt, Giftgas einzusetzen.

US-Präsident Barack Obama hatte den #link;http://www.stern.de/politik/baschar-al-assad-90282062t.html ;syrischen Präsidenten Baschar al Assad# gewarnt, dass damit eine "rote Linie" überschritten werde.

DPA
awö/DPA

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