Gut acht Monate nach dem Absturz der ehemaligen DSDS-Sängerin Anna-Maria Zimmermann, 22, mit einem Hubschrauber muss sich der Pilot am Dienstag vor Gericht verantworten. Die Anklage wirft dem Mann vor dem Landgericht Paderborn fahrlässige Körperverletzung in drei Fällen vor. Einem Gutachten zufolge flog er einen zu engen Kurvenradius und war auch zu langsam. Das Urteil soll noch am Dienstag verkündet werden. Zimmermann tritt als Nebenklägerin auf und will auch vor dem Landgericht Paderborn erscheinen, sagte ihr Manager Alexander Frömelt am Montag der Nachrichtenagentur dpa. Noch am Dienstag soll auch das Urteil verkündet werden.
Bei dem Absturz am 24. Oktober vergangenen Jahres in Altenbeken bei Paderborn waren Zimmermann, ihr Manager und ein Tourbegleiter sowie der 50 Jahre alte Pilot schwer verletzt worden. Die 22-Jährige schwebte zeitweilig in Lebensgefahr. Ein Stück ihrer Lunge musste entfernt, ihr zersplitterter linker Arm mehrfach gerichtet werden.
"Der Arm ist immer noch gelähmt", sagte ihr Manager Frömelt. Im August sollen Zimmermann in einer voraussichtlich zwölfstündigen Operation wieder Nerven in den Arm verpflanzt werden. Es sei die dritte Operation dieser Art seit dem Absturz. "Erst in ein oder zwei Jahren werden wir wissen, ob das den gewünschten Erfolg hat."
Die Anklage wirft dem Piloten vor, den Flug zu der Diskothek "Kuhrausch" in Altenbeken nicht richtig vorbereitet zu haben. Tatsächlich standen auf dem vorgesehenen Landeplatz vor der Diskothek Autos und Schaulustige. Bei der Suche nach einem anderen Landeplatz habe er Flugfehler begangen. Einem Sachverständigen-Gutachten zufolge flog er einen zu engen Kurvenradius und war auch zu langsam.
Zimmermann ist in dem Prozess bislang einzige Zeugin. Erst nach dem Urteil soll über mögliche Schadenersatzforderungen entschieden werden. Am 10. Juni war die Sängerin erstmals nach ihrem Unfall mit Schlagerkollegen in ihrer ostwestfälischen Heimatstadt Rietberg aufgetreten.