"Gott+" Für mehr Inklusion: Junge Katholiken benennen "Gott" um

Gemälde von Gott als alter weißer Mann mit Bart
Die KjG hat beschlossen, Gott künftig "Gott+" zu nennen
© Prismaarchivo/ / Picture Alliance
Zu männlich, patriarchal und weiß – um Menschen den Zugang zu Gott zu erleichtern, benennt die "Katholische junge Gemeinde" Gott um. Auch die FDP begrüßt die Entscheidung.

Ein alter, weißer Mann mit Rauschebart: Von dieser Vorstellung von Gott wollen sich junge Katholik:innen verabschieden. Auf der Bundesversammlung der "Katholischen jungen Gemeinde" (KjG) am Wochenende haben sie sich mehrheitlich für eine geschlechterneutrale Bezeichnung von Gott entschieden.

Mit "Gott+" wollen sie "den offenen Diskurs über die Vielfältigkeit anstoßen, uns die Vielfältigkeit vor Augen führen und mit veralteten Bildern aufbrechen", heißt es in einer Pressemitteilung der KjG. Schließlich präge die Sprache und Art, wie über Gott gesprochen werde, das Menschenbild. "Einseitig männlich-patriarchale, weiße Gottes+bilder erschweren Menschen den Zugang zu Gott+."

Unklare Aussprache von "Gott+"

Zuspruch und Unterstützung für die Entscheidung erhält die KjG mitunter vom Dachverband "Bund der Deutschen Katholischen Jugend" (BDKJ) sowie seitens der FDP.

Ob auch in der gesprochenen Sprache das Plus mitgesprochen werden solle, ist noch nicht klar. KjG-Bundesleiterin Julia Niedermayer sagte in einem Interview mit dem Nachrichtenportal katholisch.de, dass derzeit noch über verschiedene Ausspracheweisen diskutiert werde. Eine Möglichkeit sei nach dem Wort eine kurze Pause anzufügen, "um den Platz zu signalisieren, an dem das zusätzliche Symbol steht."

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"Gott+" soll keine Form des Genderns sein

Die KjG hatte sich für "Gott+" und Vorschläge wie "Gott*" und "Gott³" entschieden, da jene Ausdrucksweise die Erweiterung am besten abbilde. "Sie macht deutlich, dass es uns nicht ausschließlich um Geschlechterebenen geht, sondern um viele weitere Dimensionen", so Niedermayer. "Außerdem ging es uns darum, queere Menschen durch den Gebrauch des Gendersterns nicht zu vereinnahmen. Es geht uns bei 'Gott+' eben nicht darum, eine Form des Genderns zu finden, sondern eine vielfältige Ausdrucksweise von Gott zu finden."

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