Bei den schlimmsten Feuersbrünsten seit einem Jahrzehnt sind in Kalifornien bis Montagmorgen (Ortszeit) mindestens 14 Menschen ums Leben gekommen. Große Landstriche im Süden des US- Bundesstaates wurden in Schutt und Asche gelegt, 850 Häuser von den Flammen zerstört. 30 000 weitere Häuser waren nach Berichten des Nachrichtensenders CNN bedroht. Etwa 50 000 Menschen mussten laut "Washington Post" bis Montag ihre Häuser verlassen, Tausende wurden in Notunterkünften untergebracht. Eine Reihe großer Brände und viele kleinere Feuer erstreckten sich vom Simi Valley im Norden von Los Angeles bis hin zum Raum von San Diego fast an der Grenze zu Mexiko.
Feuer breiten sich weiter aus
Durch neue heftige Wüstenwinde - den so genannten Teufelswinden - breiteten sich die Feuer weiter aus. Auch in den US-Bundesstaaten Arizona und Utah brachen nach Angaben der Nationalen Feuerschutzbehörde Brände aus. Am Montag waren insgesamt über 8000 Feuerwehrleute im Kampf gegen die Flammen im Einsatz.
Der Bürgermeister von San Diego, Dick Murphy, forderte die Betriebe der Millionenstadt auf, die Mitarbeiter nach Hause zu schicken. Die Bürger sollten in der Nähe ihrer Häuser bleiben und Nachrichten verfolgen, um gegebenenfalls rasch fliehen zu können.
Die Flammen hatten bis zum Montagnachmittag etwa 120 000 Hektar Land - deutlich mehr als die Fläche Berlins - erfasst. Am Montag waren noch weitere Orte westlich und südlich von Los Angeles von den Flammen bedroht. Die Flammen würden von den heißen Teufelswinden immer wieder angefacht, hieß es.
Schwarzenegger will finanzielle Unterstützung aus Washington beantragen
Der noch amtierende Gouverneur Gray Davis ließ in weiten Teilen Südkaliforniens den Notstand ausrufen. Davis kündigte an, sein designierter Amtsnachfolger Arnold Schwarzenegger wolle am Dienstag nach Washington fliegen und dort die Bundesregierung um finanzielle Unterstützung für die Folgen der Feuer bitten. US-Präsident George W. Bush hat dem Nachrichtensender CNN zufolge schon Bundeshilfe in Aussicht gestellt.
Der Flugverkehr in Los Angelos war stark gestört, es gab viele Verspätungen. Im Süden Kaliforniens musste nach Schließung eines Flug-Kontrollzentrums bei San Diego der Flugverkehr ganz eingestellt werden. Autobahnen und Straßen auf mehreren hundert Kilometern Länge blieben gesperrt. Hunderte Schulen in Südkalifornien blieben am Montag geschlossen.
Die Polizei geht von Brandstiftung als Ursache einiger der zehn Feuer aus. CNN berichtete von drei Plünderern, die die Polizei gefasst habe.