Kinderbetreuung in Deutschland Kinder ausländischer Eltern besuchen kaum Kitas

In Deutschlands Kindertagesstätten spielen sehr viel weniger Kinder mit Migrationshintergrund als andere. Besonders bei den Unter-Dreijährigen ist der Unterschied deutlich.

Kinder, deren Eltern aus dem Ausland stammen, gehen deutlich seltener in Kitas oder zu Tagesmüttern als Kinder ohne Migrationshintergrund. Wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch in Wiesbaden weiter mitteilte, wurde im März 2009 nur knapp jedes zweite Kind unter sechs Jahren mit ausländischen Wurzeln außer Haus betreut (47 Prozent). Bei den Kindern ohne diesen Hintergrund war der Anteil mit 61 Prozent rund ein Drittel höher.

Noch deutlicher ist der Unterschied bei den ganz kleinen Kindern unter drei Jahren. Hier ging nur jedes Zehnte mit ausländischen Wurzeln (10,5 Prozent) in eine Krippe oder zu einer Tagesmutter. Bei den Mädchen und Jungen ohne Migrationshintergrund war es dagegen jedes vierte (25 Prozent). Insgesamt betrug die Betreuungsquote in dieser Altersgruppe 20 Prozent.

Bei Kindern im Alter von drei bis unter sechs Jahren lag die Betreuungsquote von Kindern mit Migrationshintergrund mit 84 Prozent ebenfalls unter dem Durchschnitt aller Kinder in dieser Altersgruppe (92 Prozent). Die Betreuungsquote von Kindern ohne Migrationshintergrund lag in dieser Altersgruppe mit 96 Prozent deutlich höher.

Einem Kind wird laut Statistischem Bundesamt dann ein Migrationshintergrund zugeschrieben, wenn mindestens ein Elternteil ausländischer Herkunft ist, das heißt Mutter und/oder Vater aus dem Ausland stammen. Die Staatsangehörigkeit der Eltern oder des Kindes spielt dabei keine Rolle.

Die Anzahl der Kinder mit und ohne Migrationshintergrund in der Bevölkerung wurde den Angaben zufolge durch die Auswertung von Mikrozensus und Bevölkerungsstatistik ermittelt.

APN, AFP

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