Gerade mal jede zehnte Straße in Köln wurde nach einer Frauen benannt, sagt die Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen (ASF) in Köln. Das Kölner Ratsbündnis aus Grünen, CDU und Volt sowie SPD und Linke fordert daher mehr Gendergerechtigkeit bei Straßennamen. Sie planen die Stadt mit einer neuen Richtlinie zur Umbenennung von Straßen und Plätzen in Köln zu beauftragen.
"Frauen stellen jedoch nicht nur 51 Prozent der Bevölkerung, sondern sind entscheidend in der Politik, der Wirtschaft und der Gesellschaft", sagen die Parteien. Dies müsse sich auch im Stadtbild widerspiegeln.
"Wir wollen die Stärke von Vielfalt zeigen"
Neben gendergerechteren Straßenschildern spricht sich Manfred Richter, Ordnungspolitischer Sprecher der Grünen, auch für eine Distanzierung von Bezügen mit kolonialer Ausbeutung aus. "Wir brauchen dringend ein Update für eine zeitgemäße Benennung unserer Straßen und Plätze", heißt es in einem schriftlichen Statement von ihm der Kölner Internetzeitung Report-K gegenüber. Breite Debatten rund um "Me Too" und "Black Lives Matter" sowie der begonnene Prozess der Stadt zur Aufarbeitung des kolonialen Erbes hätten eine große Dynamik mit sich gebracht.
"Wir wollen die Stärke von Vielfalt zeigen und die heute starke Rolle von Frauen in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft vermitteln", sagt Richter. "Mit neuen Bezeichnungen können wir ausdrücken, wo wir als Stadtgesellschaft stehen und ein nachhaltiges Zeichen setzen für Akzeptanz, Frieden und Gleichheit."

Richtlinienentwurf soll Neu- und Umbenennung ermöglichen
Am 4. April 2022 soll ein Ausschuss über den künftigen Umgang der Stadt mit Straßennamen beraten. Ein Richtlinienentwurf soll weibliche Straßennamen fördern sowie die Umbennung von Straßennamen mit einem kolonialen Bezug im Rahmen einer Einzelfallbetrachtung ermöglichen.
Quellen: Kölner Stadt-Anzeiger, Report-K