"Die Wahrheit ist, ich weine ein Mal im Monat – vor allem, wenn es kalt ist.“ Schon 1998 sang Shakira in der Rockballade "Inevitable" in Liebeskummer getränkt über eine schmerzvolle Trennung. Damals war sie eine 21-jährige Künstlerin aus Barranquilla, Kolumbien, die kurz vor ihrem internationalen Durchbruch stand. 25 Jahre später singt die mehrfache Grammy-Preisträgerin: "Frauen weinen nicht mehr, Frauen werden bezahlt". Shakira ist offenbar verletzt. Wie auch nicht: Ihr Ex Gerard Piqué soll sie betrogen haben. Und mit den Tränen ist jetzt Schluss.
Viele Nutzer:innen zelebrieren Shakiras musikalische Abrechnung, den neuen Song Music Sessions #53 mit Bizarrap: “Warum macht sie das? Weil sie es kann.” Und was sie kann, erklären wir in diesem Beitrag.
1. Das vernichtende Wortspiel
Shakira richtet sich mit dem Wortspiel "salpique" (deutsch: Ich bespritze) offenbar an Ex Gerard Piqué, dessen Nachname im Verb auftaucht. Nur Zufall? Nutzer:inenn reagierten kurze Zeit nach Veröffentlichung des Songs mit diesen Memes:
2. "Offensichtlich" die Neue, die nicht ganz so neu ist
singt Shakira im Refrain der Music Sessions #53. "Sie ist eindeutig nicht das, wonach sie sich anhört. Sie ist eindeutig genauso wie du". "Claramente" bedeutet auf Spanisch "offensichtlich" oder "eindeutig". Viele Nutzer:innen interpretierten diese Zeilen schnell als Diss gegen die neue Freundin von Ex-Fußballspieler Piqué: Clara Chia. "Clara-mente" verwandelte sich rasch zum viralen Hashtag von diversen Marketingkampagnen und witzigen Memes:
Twingo macht sich Shakiras Wortspiel "claramente" zu eigen: "Offensichtlich sind wir nicht 'Ihr wisst schon wer', aber uns macht es nichts aus, bespritzt zu werden".
Aber woher kommt Shakiras Wut auf die neue Freundin von ihrem Ex? In einer spanischen Talkshow wurde vor einigen Tagen das Geheimnis gelüftet, dass Gerard Piqué und Clara Chia sich wohl schon im August 2021 getroffen haben: Im Haus von Shakira und Piqué und das, als sie noch in einer Beziehung waren. Während eines Interviews soll die 23-Jährige im Hintergrund zu sehen sein:
3. Die Schwiegermutter und die Schulden beim Finanzamt
Für Gerard Piqué zog Shakira nach Barcelona, wo er bis letztes Jahr Fußball spielte. Der Akt aus Liebe wurde ihr zum Verhängnis: Ende 2018 soll die Staatsanwaltschaft von Barcelona eine Klage wegen Steuerdelikten gegen die Sängerin eingereicht haben. Der Vorwurf demnach: Die kolumbianische Künstlerin habe angeblich einen Wohnsitz auf den Bahamas angegeben, obwohl sie "seit 2012 regelmäßig in Spanien" gelebt haben soll.
Aktuell lebt Shakira noch im Haus gegenüber ihrer Ex-Schwiegermutter. Am Wochenende teilten spanische Medien und Twitter-User Videos, die den Balkon der Sängerin zeigen: Eine menschengroße Hexe ist zu sehen. Doch worauf ist sie gerichtet? Auf ihre Nachbarin, die "Schwiegermutter".
4. Rolex versus Casio, Ferrari versus Twingo
Diese Line ist wohl der Traum für jede Marke:
In den sozialen Netzwerken wurde die Textzeile stark diskutiert. Auf der einen Seite zelebrieren die User den Vergleich, auf der anderen Seite kritisieren sie die Kolumbianerin, da sie eine andere Frau damit degradieren würde. Shakira selbst sei die Rolex und der Ferrari, Clara Chia die Casio und der Twingo.
Die genannten Marken machen sich aus der ganzen Debatte einen Spaß und veröffentlichten rasch kreative Memes:
"Denkt sie nicht an die Kinder?"
Früher sang Shakira als kinderlose Frau über Liebe, Betrug und Trennung. Heute hat sie zwei Kinder. Die Reaktionen auf den Disstrack offenbaren: Das macht einen Unterschied. Auf der einen Seite zelebrieren Nutzer:innen die Abrechnung. Auf der anderen Seite bezeichnen einige User die Kolumbianerin als unreif und "schlechte Mutter". Eine Nutzerin schreibt beispielsweise: "Ich fände das lustig, wenn da nicht zwei Kinder involviert wären!" Ein anderer Nutzer kommentiert: "Was für eine Dummheit! Sie soll endlich erwachsen werden".
Ein "feministisches Manifest"
Für die Journalistin Erika Fontalvo ist Shakiras Disstrack ein "mächtiges feministisches Manifest". In ihrem Essay für die kolumbianische Tageszeitung "El Heraldo" schreibt sie: "Piqué hat die Wölfin verletzt, die jetzt gegen ihn heult. Diese unerbittliche Diva bricht das bequeme Schweigen über die Trennungen berühmter und wohlhabender Paare und zeigt anderen Frauen, wie sie sich selbst stärken können."
Weiter schreibt sie: "Es gibt nichts Epischeres, als sich mit talentierter Wut zu rächen, nachdem man grenzenlos geliebt hat und betrogen wurde. Ende der Geschichte."