Ermittlungen in Franken Amokläufer aus Franken handelte vermutlich im Wahn

Ein Polizeifahrzeug steht am in Leutershausen bei Ansbach an einem abgesperrten Tatort.
Ein Amokläufer hat in Leutershausen mindestens zwei Menschen getötet
© Daniel Karmann/DPA
Nach dem Amoklauf mit zwei Toten in Mittelfranken herrscht über das Motiv des Todesschützen weiter völlige Unklarheit. Die Staatsanwaltschaft Ansbach spricht nun vom Verdacht auf akuter Psychose.

Der mutmaßliche Amokläufer von Leutershausen leidet vermutlich unter einer gravierenden psychischen Störung. Ein psychiatrischer Sachverständiger äußerte nach einer vorläufigen Begutachtung den Verdacht, dass eine "akute Psychose mit einem bizarren Wahnsystem" vorliege, wie die Staatsanwaltschaft Ansbach am Samstag mitteilte. "Nach derzeitigem Erkenntnisstand sind dringende Gründe für die Annahme vorhanden, dass die Schuldfähigkeit des Beschuldigten zur Tatzeit zumindest erheblich vermindert war."

Vor einer abschließenden Diagnose seien weitere Untersuchungen nötig. Das abschließende Sachverständigengutachten sei deshalb erst in zwei bis drei Monaten zu erwarten, hieß es in der Mitteilung. 

Motive bleiben weiter im Dunkeln

Der Beschuldigte hatte beim Ermittlungsrichter angegeben, Gesundheits- und Krankenpfleger zu sein und vor wenigen Monaten seine Stelle verloren zu haben. Zu dem Amoklauf vom Vortag, dem eine 82 Jahre alte Frau und ein 72 Jahre alter Mann zum Opfer gefallen waren, äußerte er sich nicht. Daher blieb auch das Motiv des mutmaßlichen Täters weiter im Dunkeln.

Der Ermittlungsrichter erließ einen Unterbringungsbefehl wegen des dringenden Tatverdachts des Mordes in zwei Fällen, des versuchten Mordes in zwei Fällen sowie der Bedrohung und der Nötigung. Der 47-Jährige wurde anschließend statt in ein Gefängnis in das Bezirkskrankenhaus Ansbach gebracht.

DPA
jen

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