Flensburg Polizei verhaftet "Hells Angels"-Boss

Ermittlungserfolg für die Polizei in Flensburg: Dort ist jetzt der Anführer der Motorrad-Bande "Hells Angels" verhaftet worden. Auch hinsichtlich des gewaltigen Waffenarsenals in einer Autowerkstatt an der Förde gibt es neue Erkenntnisse.

Wegen versuchten Totschlags hat die Polizei den Anführer der Motorradbande "Hells Angels" in Flensburg (Schleswig-Holstein) verhaftet. Ein Richter ordnete noch am Mittwoch Untersuchungshaft an. Der 36 Jahre alte Rocker soll im September 2009 mit einem Auto ein Mitglied des verfeindeten Motorradclubs "Bandidos" aus Neumünster absichtlich von der Autobahn A7 gedrängt haben, wie das Landeskriminalamt in Kiel mitteilte. Das 24 Jahre alte Opfer wurde dabei lebensgefährlich verletzt.

Waffenarsenal in der Autowerkstatt

Zudem wurden das Vereinsheim und mehrere Wohnungen von "Hells Angels"-Mitgliedern durchsucht, sie sollen gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz verstoßen haben. Bei einer Durchsuchung im November 2009 hatten die Ermittler in einer Flensburger Autowerkstatt ein Waffenarsenal mit Maschinenpistolen, Schrotflinten, Pumpguns, Revolvern, Pistolen und Sprengstoff gefunden. Die im Landeskriminalamt eingerichtete "Sonderkommission Rocker" konnte nun eine Verbindung zwischen den Kriegswaffen und "Hells Angels"-Mitgliedern nachweisen.

Experten gehen davon aus, dass es bei der Fehde zwischen den Rockergruppen auch um das Abstecken von Revieren für illegale Prostitution und Rauschgifthandel geht. Die "Hells Angels" und die "Bandidos" waren zuletzt immer wieder aneinander geraten. Dabei kam es auch zu Schüssen und Verletzten.

Erst im Dezember verhinderte die Polizei eine Auseinandersetzung bei einer Box-Veranstaltung in Neumünster. Im Oktober hatte das Landgericht in Kiel einen Mann freigesprochen, der eine lebensgefährliche Messerattacke auf ein Mitglied der "Hells Angels" verübt haben soll.

DPA
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