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Raub und Randale Verwüsteter Friedhof, Waffenattrappen und Böllerwürfe – so lief Halloween für die Polizei

Halloween-Szenen
Viel los zu Halloween in Deutschland: Meist blieb es friedlich, allerdings mussten Polizei und Rettungskräfte häufiger als an anderen Tagen ausrücken
© TeleNewsNetwork / DPA, Peter Steffen / DPA, David Menidrey / Unsplash, Polizeipräsidium Mittelfranken
Neben Silvester ist Halloween inzwischen einer der Großkampftage für die Polizei. Auch in diesem Jahr mussten die Beamten zu zahlreichen Einsätzen ausrücken – von gefährlich bis bizarr.

In Chicago wurde an Halloween eine als Hummel verkleidete Siebenjährige bei ihrer Tour von einer Kugel getroffen und lebensgefährlich verletzt. Der Täter sei noch auf der Flucht meldet die "Chicago Sun". So dramatisch und brutal lief Halloween in Deutschland nicht ab. Aber auch hierzulande hatten die Einsatzkräfte wieder einmal alle Hände voll zu tun.

Der stern mit einer Auswahl aus den Polizeiberichten zur furchteinflößendsten Nacht des Jahres:

Friedhof in Mainz verwüstet

Gruseln gehört zu Halloween, allerdings dürfte ein Friedhof nicht der richtige Ort zum Feiern sein, zum Randalieren erst recht nicht: In Mainz ermittelt die Polizei, nachdem dort Unbekannte rund 30 Gräber verwüstet haben. Es seien "Grabsteine umgestoßen, Bepflanzungen herausgerissen und Dekorationen zerstört wurden", teilte die Polizei mit. Ein Einbruchsversuch in die Kapelle scheiterte demnach an der Tür. Die Beamten suchen Zeugen.

Partygäste prügeln Polizisten bewusstlos

Besucher einer Halloween-Feier in Mainz haben einen 32 Jahre alten Polizisten bewusstlos geschlagen und getreten. Der Beamte war am frühen Freitagmorgen mit mehreren Kollegen zu der Party gekommen, um eine Auseinandersetzung zu schlichten. Wie die Polizei weiter mitteilte, leistete eine Gruppe junger Männer Widerstand und umzingelte plötzlich den 32-Jährigen. Seine Kollegen versuchten vergeblich, ihm zu helfen. Vier Tatverdächtige im Alter von 16 bis 30 Jahren konnten zunächst fliehen, wurden dann aber festgenommen.

Süßigkeiten in Heppenheim geraubt

Im Süden Hessens musste die Polizei mehr als zwanzig Mal ausrücken. Meist ging es um dabei um Eierwürfe gegen Autos oder Häuser, mehrfach konnten Beamte die Personalien der mutmaßlichen Eierwerfer feststellen. Weniger harmlos sollen zwei Jugendliche in Heppenheim vorgegangen sein: Sie sollen einen Elfjährigen bedroht und ihm seine Süßigkeitentüte abgenommen haben – die Kripo ermittelt nun wegen Raubes.

Collage: Heid Klum in zwei Kostümen

Halloween-Party in Heilbronn eskaliert

Vier vermeintlich bewaffnete Personen sorgten in Heilbronn für einen Polizeieinsatz. Die alarmierten Einsatzkräfte konnten aber bei der Überprüfung schnell Entwarnung geben: "Bei den Waffen handelte es sich um aufblasbare Plastikattrappen, die Verkleidung war der Serie 'Haus des Geldes' nachempfunden", so die Beamten. Gegen Mitternacht musste die Polizei erneut eingreifen. Eine Party geriet außer Kontrolle, weil immer mehr Menschen uneingeladen dorthin kamen – am Ende waren es über 300. Statt zu feiern, schlugen Sie sich jedoch. Es gab mehrere Körperverletungsdelikte.

Vandalismus in Bergheim

Unangenehm wurde es für die Bewohner eines Hauses in Kerpen (NRW). Dort warfen Unbekannte Eier durch ein offenes Fenster ins Haus. Verschmutzungen einer Wand und der Zimmerdecke waren die Folge. Nicht weit entfernt in Bergheim warfen Randalierer die Windschutzscheibe eines Autos mit einem Keramikkürbis ein. Die Kreispolizeibehörde Rhein-Erft-Kreis notiert in ihrem Bericht 17 Einsätze unter dem Stichwort "Unfug".

Waffenattrappe im Nürnberg Land

Vielleicht schon grober Unfug war das, was eine 16-Jährige im Landkreis Nürnberger Land zu Halloween anstellte. Bei einer Kontrolle in Lauf an der Pegnitz stellten Polizisten die Nachbildung eines automatisches Sturmgewehr sicher. "Ihren Angaben nach wäre das Gewehr Teil ihres Kostüms, welches allerdings nicht zwingend nach Halloween ausgesehen hat", so die Polizei. Die Attrappe wurde sichergestellt, die Jugendliche erwartet eine Anzeige wegen Verstoßes gegen das Waffengesetz.

Nachbildung eines Gewehr
Diese Nachbildung eines Gewehr stellte die Polizei in Mittelfranken sicher
© Polizeipräsidium Mittelfranken

44 Halloween-Einsätze in Gelsenkirchen

In Gelsenkirchen hatte die Polizei 44 Einsätze "mit erkennbarem Halloween-Bezug" zu bewältigen. 30 Mal ging es um Ruhestörung, allerdings verzeichneten die Beamten auch mehrere Körperverletzungen und Sachbeschädigungen. Nach Streitigkeiten sprachen die Beamten insgesamt 20 Platzverweise aus und nahmen fünf Menschen in Gewahrsam.

Eierwürfe auf Polizisten in Hamburg

Die Hamburger Polizei wurde selbst zur Zielscheibe von Halloween-Randalierern. Im Stadtteil Allermöhe seien Beamte aus einer Gruppe von etwa 200 Kindern und Jugendlichen mit Eiern beworfen worden, meldet zum Beispiel die Nachrichtenagentur DPA. Ein größeres Aufgebot an Einsatzkräften sei aufgezogen. Im Stadtteil Mümmelmannsberg sei ein Polizeifahrzeug mit Feuerwerk beschossen worden, berichtet die "Hamburger Morgenpost".

Deutlich mehr Polizeieinsätze in Karlsruhe

Dass Halloween nach der Silvesternacht inzwischen zum Großkampftag für die Einsatzkräfte geworden ist, zeigen exemplarisch Zahlen aus Karlsruhe. Innerhalb von 24 Stunden ist die Polizei dort laut "Badischen Neuesten Nachrichten" rund 1000 Mal ausgerückt, normal seien 650 bis maximal 800 Einsätze an einem Tag.

+++ Lesen Sie hier, was Polizei und Feuerwehr vor einem Jahr an Halloween zu tun hatten +++

Quellen: "Chicago Sun"Polizeipräsidium MainzPolizeipräsidium Südhessen, Polizeipräsidium HeilbronnKreispolizeibehörde Rhein-Erft-Kreis, Polizeipräsidium MittelfrankenPolizei Gelsenkirchen, "Hamburger Morgenpost", "Badische Neueste Nachrichten", Nachrichtenagentur DPA.

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