Der Präsident des Kinderschutzbundes, Heinz Hilgers, hat an Eltern appelliert, darauf zu achten, mit wem sie ihre Kinder in den Urlaub schicken. Auch bei Reisen mit freien Trägern sollte es selbstverständlich sein, "dass die Leitung eine gute sozialpädagogische Ausbildung, möglichst ein entsprechendes Studium und ausreichende Erfahrung hat", sagte Hilgers der "Neuen Osnabrücker Zeitung" zufolge. Bei einer Freizeit des Stadtsportbundes Osnabrück auf der niederländischen Insel Ameland sollen Jugendliche andere Jungen schwer sexuell missbraucht haben.
Hilgers riet Eltern, bei solchen Reisen auf Vorbereitungstreffen zu bestehen und auch selbst daran teilzunehmen. Bei dieser Gelegenheit könnten sie sich ein Bild von Betreuern und Teilnehmern machen. Die Betreuer von Jugendreisen rief Hilgers dazu auf, sich vor Ort regelmäßig einmal am Tag zusammensetzen und Erfahrungen auszutauschen.
Der Präsident des Kinderschutzbunds betonte, dass er bisher den Eindruck gehabt habe, "dass die freien Träger ihre Angebote sehr ordentlich organisieren". Vermutlich sei das auch bei dem Feriencamp auf Ameland der Fall gewesen. Dann allerdings sei die einzige Erklärung, die er für den Vorfall habe, "dass einige Betreuer Urlaub gemacht haben, statt ihre Aufgaben wahrzunehmen". Das Klima der Angst und Gewalt, das dort geherrscht haben müsse, hätte ihnen sonst auffallen müssen.