Anzeige
Anzeige

Betrugsmasche Poker-Spieler täuscht unheilbaren Darmkrebs vor – und ergaunert damit mehr als 30.000 Dollar Spenden

Poker-Spieler schaut sein Blatt an
Poker-Spieler Rob Mercer spielte mit falschen Karten (Symbolbild)
© MFG_Fotografia / Getty Images
Ein Amateur-Pokerspieler wollte unbedingt an der Poker-WM teilnehmen. Um die Teilnahmegebühr aufbringen zu können, gab er vor, unheilbar an Krebs erkrankt zu sein und sammelte Spenden.

Als Poker-Spieler muss Rob Mercer gut bluffen können. Doch wie der US-Amerikaner an Zehntausende US-Dollar kam, kann wohl nur als kriminelle Unverfrorenheit bezeichnet werden.

Der 37-Jährige aus Kalifornien wollte im Juli beim Main Event der World Series of Poker – der Weltmeisterschaft im Pokern – teilnehmen. Die Veranstalter verlangten jedoch eine Teilnahmegebühr in Höhe von 10.000 US-Dollar (umgerechnet 9400 Euro). Und die konnte Mercer aus eigener Tasche nicht aufbringen. Sein Kalkül: Er wollte sich die Teilnahme an der Veranstaltung von fremden Menschen finanzieren lassen. Deshalb täuschte Mercer vor, an Darmkrebs zu leiden und rief eine Spendenkampagne ins Leben.

Poker-Spieler behauptete, bald sterben zu müssen

Online gab er laut US-Medien an, Darmkrebs im Endstadium zu haben und behauptete, dass ihm nur noch sechs Monate bis anderthalb Jahre zu blieben. Es sei sein lebenslanger Traum gewesen, an der Poker-WM am legendären Las Vegas Strip teilzunehmen. Mit Hilfe von Spenden wolle er sich diesen Traum erfüllen, bevor er sterbe.

Tatsächlich fielen viele Menschen auf diese Lüge herein, hatten Mitleid und spendeten Mercer Geld. Insgesamt sollen zwischen 30.000 und 50.000 US-Dollar (umgerechnet 28.000 bis 47.000 Euro) zusammengekommen sein. Jemand wollte ihm zudem den Aufenthalt im Luxushotel "Bellagio" finanzieren.

Die Spenden will er dennoch nicht zurückzahlen

Dem "Las Vegas Review-Journal" gestand Mercer jetzt die Wahrheit: "Ich habe bezüglich des Darmkrebs gelogen. Ich hatte nie Darmkrebs. Ich wollte damit nur meine Situation überspielen." Der Poker-Spieler gibt sich reumütig: "Was ich gemacht habe, war falsch. Ich hätte den Leuten nicht sagen sollen, dass ich Darm-Krebs habe. Es tut mir sehr leid, dass ich nicht ehrlich war."

Seine Poker-Karriere kann sich Mercer abschminken, in der Branche gilt er als geächtet. Dennoch scheint es, als hätte er nur sehr bedingt aus seinem Fehltritt gelernt: Das Geld möchte der 37-Jährige nämlich trotz seiner Lüge nicht zurückzahlen. Laut "Las Vegas Review-Journal" behauptet er, an undiagnostiziertem Brustkrebs zu leiden. Die Online-Crowdfunding-Plattform, auf der Mercer die Spenden sammelte, will den Spendern das Geld aber zurückerstatten.

Quellen: "Las Vegas Review-Journal" / World Series of Poker

Glücksspiel kann süchtig machen. Eine Spielteilnahme ist ab 18 Jahren erlaubt. Kann das Spielverhalten nicht mehr kontrolliert werden, kreisen die Gedanken nur noch um das Glücksspiel oder wird mehr Geld verspielt, als zur Verfügung steht, können dies erste Anzeichen für ein problematisches Spielverhalten sein. Unterstützung erhalten Spielende und Angehörige bei der Telefonberatung der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) zur Glücksspielsucht unter der kostenfreien Rufnummer 0800 137 27 00 und auf: www.check-dein-spiel.de

Vor der Baleareninsel Formentera ist am Samstagabend die luxuriöse Yacht des spanischen Profi-Pokerspielers Diego Gomez Gonzalez innerhalb weniger Minuten völlig ausgebrannt.

Sehen Sie im Video: Vor der Baleareninsel Formentera ist die luxuriöse Yacht des spanischen Profi-Pokerspielers Diego Gomez Gonzalez innerhalb weniger Minuten völlig ausgebrannt. Nach spanischen Medienberichten lag das 27 Meter lange Boot gerade auf Höhe des Strandes Cavall d'en Borràs vor Anker, als das Heck plötzlich in Flammen aufging.

Mehr zum Thema

Newsticker

VG-Wort Pixel