Panamas Ex-Diktator Manuel Noriega ist von einem Pariser Gericht wegen Geldwäsche zu sieben Jahren Haft verurteilt worden. Die Richter sahen es als erwiesen an, dass der frühere General in den 1980er Jahren Drogengelder nach Frankreich schleuste und in teure Immobilien investierte. Die Staatsanwaltschaft hatte für die kriminellen Machenschaften sogar die Höchststrafe von zehn Jahren gefordert. Der von einem Schlaganfall geschwächte Noriega selbst beteuerte in dem am Mittwoch beendeten Prozess stets seine Unschuld.
Bereits die vergangenen rund 20 Jahre hatte der über 70-Jährige Noriega wegen Rauschgifthandels in den USA im Gefängnis gesessen. Washington lieferte ihn dann Ende April überraschend nach Frankreich aus. Ein französisches Gericht hatte Noriega 1999 in Abwesenheit zu zehn Jahren Gefängnis verurteilt. Dieses Urteil war allerdings nicht mehr gültig.
In dem neuen Prozess in Paris hatte Noriega getreu seiner bisherigen Linie alle Vorwürfe bestritten und die Fragen nach seinen französischen Bankkonten ausweichend beantwortet. "Ich bin Soldat und Politiker, kein Bankier", sagte er. Um seine Geldangelegenheiten habe sich der Chef der Bank BCCI in Panama gekümmert. Er sei "Opfer einer Verschwörung der USA".
Die in Frankreich sichergestellten Gelder in Höhe von umgerechnet 2,3 Millionen Euro stammten nach Darstellung Noriegas von Familienangehörigen und vom US-Geheimdienst CIA. Nachdem Noriega unter Putschisten Anfang der 1970er Jahre zum Geheimdienstchef des mittelamerikanischen Landes aufgestiegen war, hatte er enge Kontakte zu den USA - vor allem zur CIA. An deren Spitze stand damals der spätere Präsident George Bush Senior. US-Beamte lobten damals Noriegas Kooperationsbereitschaft im Kampf gegen den Drogenhandel und zahlten ihm angeblich hunderttausende Dollar.
Paris hätte für Noriega eigentlich ein bequemer Alterssitz werden können. Während er in den 1980er Jahren faktisch Staatschef von Panama war, investierte er in Immobilien in bester Lage. Seine Pariser Luxus-Appartements sind jedoch seit der Verurteilung 1999 konfisziert. Das Gericht verpflichte Noriega am Mittwoch zudem zur Zahlung von einer Million Euro an Panama. Das Land war als Nebenkläger aufgetreten. Die noch auf Konten blockierten Gelder werden eingezogen.
Wie lange Noriega, dessen genaues Alter nicht gesichert ist, in Frankreich im Gefängnis bleiben wird, ist unsicher. Panama fordert wegen anderer Straftaten die Auslieferung des Ex-Generals. Der wegen seiner Pockennarben "Ananasgesicht" genannte Noriega würde einer Überführung wohl sofort zustimmen. Er hatte bereits nach seiner Auslieferung durch die USA an Frankreich gefordert, in seine Heimat zurückkehren zu können. Zu einem möglichen Einspruch gegen das Urteil äußerten sich Noriegas Anwälte zunächst nicht.