Die Hügel von Pacific Palisades ziehen sich wie gut gepflegte Balkone die kalifornische Küste hoch, J.J. Abrams, Reese Witherspoon und der damalige Ehrenbürgermeister Kevin Nealon wohnen hier, der grüne Ort schmiegt sich verträumt an die Ausläufer der Berge von Santa Monica, die Häuser mit den bodentiefen Fenstern und den Windklangspielen blicken entspannt aufs Meer hinab, in den sauberen Einfahrten parken Teslas, und der aktuelle Polizeibericht hat zu vermelden: Aus einem unverschlossenen Auto wurde ein Laptop entwendet, aus einem offenen Küchenfenster ein Handy gestohlen.
„Wir haben immer gescherzt, dass wir in einem sicheren Dorf wohnen“, sagt Frances Sharpe, Redakteurin des ältesten Blattes am Ort, der „Palisadian Post“, die Bewohner mit wichtigen Nachrichten versorgt: eine Sonderaktion der Eisdiele, ein 100. Geburtstag.
Im Juli des Jahres 2015 allerdings tat die „Post“ etwas, das sie noch nie zuvor getan hatte. Sie veröffentlichte einen Artikel online.
Auf ihrer Website prangte ein Foto mit Polizisten, die sich in einer Wohnanlage versammelt hatten. Im Text darunter war zu lesen, dass mehrere Hundert Schnellfeuerwaffen und Pistolen in diesem Haus beschlagnahmt wurden, zudem fünfeinhalb Tonnen Munition und 230000 Dollar in frischen Banknoten. Auch den Besitzer dieser Fundstücke hatte man in der Nähe entdeckt. Seine verwesende Leiche saß auf dem Fahrersitz eines SUV am Palisades Drive. Er war zu dem Zeitpunkt bereits zwei Wochen tot.