Ist es ein Verbrechen, sich öffentlich zu entblößen? Nein, sagt Ulrich Wolfstädter. Ein Besuch.
Ulrich Wolfstädter wohnt in einer kleinen, freundlichen Straße am Rand von Freiburg. Reihenhäuser mit Vorgärten, in denen Büsche und Hecken wachsen. Kinder, die auf dem Gehweg spielen. Jemand mäht den Rasen. Es ist ein warmer, sonniger Spätsommertag. Wochenende in einer deutschen Vorstadtsiedlung. Nichts könnte normaler sein.
Bis Ulrich Wolfstädter die Tür öffnet.
Da steht dann ein sportlicher Mann, Mitte 40, vollkommen nackt. Vom Kopf mit den raspelkurzen Haaren bis hinunter zu den Füßen trägt er nichts weiter als seine eckige Metallrandbrille.