Es ist dieses Hüpfen, das sie misstrauisch macht. Bis ins Mark trifft es sie, als sie es bemerkt an diesem Vormittag, der so aufwühlend begonnen hat. Kurz nach sechs Uhr hat das Klingeln des Telefons Helga Frey (die Namen sämtlicher Familienmitglieder sind geändert) geweckt. Peter Tauber, ihr Schwiegersohn: „Ist die Silvi bei dir?“ – „Wieso bei mir?“, fragte sie zurück. Die Silvi sei die ganze Nacht nicht zu Hause gewesen, sagte er. Helga Frey meinte, man müsse zur Polizei gehen. Der Schwiegersohn antwortete: „Die unternehmen doch erst mal eh nichts!“ Aber sie ließ sich nicht davon abbringen.

Bald darauf standen sie zusammen im Polizeipräsidium Ravensburg, erster Stock, 27. März 2006, neun Uhr, Helga Frey zitterten die Hände. Der Beamte beschwichtigte: „Wir warten bei Erwachsenen 24 Stunden. Fast alle sind dann wieder da.“
Und nun geht sie benommen die Treppe hinunter zum Ausgang, neben ihr Peter Tauber. Auf einmal macht er beim Gehen kleine Hüpfer, ganz unbewusst, ganz leichtfüßig.
Plötzlich ist da eine entsetzliche Vorahnung.