Nach einer Überfallserie auf bundesweit 24 Supermärkte mit einem Toten und mehreren Verletzten steht der mutmaßliche Täter demnächst in Hannover wegen Raubmordes vor Gericht. Der 42-Jährige muss sich wegen eines Überfalls vor einem knappen Jahr verantworten, bei dem er in Hannover einen Kunden erschossen haben soll, teilte die Staatsanwaltschaft am Donnerstag mit. Außerdem ist er wegen 23 weiterer Überfälle angeklagt, bei denen er in acht Fällen ebenfalls geschossen haben soll.
Anhand von DNA-Spuren konnten dem Angeklagten Überfälle in Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Hessen, Sachsen-Anhalt, Brandenburg, Thüringen und Bayern zugeordnet werden. Deutschlandweit hatte die Ermittlungsgruppe "Discounter" monatelang nach dem korpulenten Mann mit Schiebermütze gefahndet, der Ladenpersonal in Angst und Schrecken versetzt hatte. Auf die Spur kamen ihm die Fahnder über sein Handy, das er stets eingeschaltet bei den Überfällen dabei hatte.
Technische Finesse am Fahrzeug
Als sich das Handy Ende Juni bei der Einreise des Mannes aus Polen ins deutsche Netz einloggte, nahmen ihn die Fahnder bei Dresden fest. Sie gehen davon aus, dass er jeweils für die Taten nach Deutschland einreiste. Seinen Wagen hatte er mit einer technischen Finesse ausgestattet; er konnte automatisch zwischen polnischen und gestohlenen deutschen Kennzeichen wechseln.