Baby Katya ist das 49. Baby, das seit Kriegsbeginn in der ukrainischen Hafenstadt Mykolajiw geboren wurde - ein Lichtblick nicht nur für ihre Mutter Tamara.
Video Ein Bündel Hoffnung inmitten des Kriegshorrors

STORY: Erst ein paar Minuten alt, weiß Baby Katya selbstredend nichts von dem Glück, das sie anderen beschert. Der Säugling erblickte in Mykolajiw das Licht der Welt, einer ukrainischen Hafenstadt am Schwarzen Meer, einer Stadt, die immer wieder unter russischem Beschuss steht. Katya’s Mutter Tamara ist 37 Jahre alt und arbeitet an einer Tankstelle. Sie sagt, die Ängste und Verzweiflung, die sie vor der Geburt ihrer Tochter beherrschten, seien weg – zumindest für den Moment. “Egal, was nun geschieht, ich bin die glücklichste Person, mir geht es gut. Ich spüre Glück, weil meine Tochter gesund ist. Möge Gott Frieden bringen.” In Mykolajiw schlagen in unregelmäßigen Intervallen Geschosse ein. Einen Tag vor Katyas Geburt wurde ein Gebäude der Psychiatrischen Klinik getroffen, das sich ganz in der Nähe befindet. In der Geburtsklinik gibt es keinen Keller, keinen Schutzraum bei Angriffen. Wenn die Warnsirenen ertönen, bleiben den Menschen nur die Flure und der Fußboden. Valentin Podaranchuk leitet die Entbindungsstation. Er sagt, mit dem Krieg habe es zunächst eine Welle von Entbindungen gegeben, Wehen können auch durch Stress ausgelöst werden. Die kleine Katya ist das 49. Baby, das hier seit dem Beginn der russischen Invasion am 24. Februar geboren wurde. Die Kämpfe in der Ukraine dauern an, doch der Mediziner Podaranchuck nennt Katyas Ankunft einen Grund zur Hoffnung auch für das Krankenhauspersonal. “Für uns ist das, wenn ich das wie hier bei uns üblich sagen darf, Glückseligkeit. Ein neues Leben ist geboren, trotz all des Horrors drumherum. Deswegen haben wir noch Hoffnung. Heute kam ein kleines Mädchen auf unsere Welt. Wir glauben, wenn Mädchen geboren werden, bedeutet das ein baldiges Ende des Krieges.“