Video Ihm blieb nur der kleine Ibrahim - Leben nach dem Beben in Syrien

Video: Ihm blieb nur der kleine Ibrahim - Leben nach dem Beben in Syrien
STORY: Diese Bilder des geretteten Ibrahim sind nach dem verheerenden Erdbeben in Syrien im Februar um die Welt gegangen. Sein Vater Jomaa Biazid, der bei der Katastrophe seine Frau und zwei weitere Kinder verlor, steckte selbst vier Tage lang unter den Trümmern fest. Dann fand er zumindest seinen kleinen Sohn in einem Feldlazarett in der syrischen Stadt Azaz wieder. Jetzt, ein halbes Jahr später, sagt er, er könne sich ein Leben ohne seinen Sohn, den einzigen weiteren Überlebenden der Familie, nicht vorstellen . "Mein Junge ist alles, was ich noch habe. Er ist das Einzige, was mich weiterleben lässt. Wenn, Gott bewahre, Ibrahim auch tot wäre, wäre ich bestimmt kurz nach ihm gestorben. Aber Gott sei Dank ist Ibrahim am Leben. Ich habe ihn bei seinem Onkel gelassen, befürchtete aber, dass er mich vergessen würde, wenn ich zu lange weg wäre." Nun leben Vater und Sohn zusammen in einer Wohnung in der Stadt Al-Dana, nahe der türkischen Grenze, inmitten vieler zerstörter Gebäude. "Ich bin nicht glücklich. Ich würde mich selbst belügen, wenn ich das sagen würde. Ich bin nicht glücklich, weil es schwierig ist, das zu überwinden, was ich verloren habe. Selbst wenn ich mir wieder ein Auto kaufen könnte, würde das nicht ausreichen, um den Verlust auszugleichen. Außerdem ist es unmöglich, meine Frau und meine Kinder zu vergessen." Anderswo in Jandaris, einem der am stärksten betroffenen Gebiete, hat Ahmad Moussa Ahmad immer noch Angst davor, unter einem festen Dacht zu leben. Stattdessen wohnt er auf seinem Bauernhof mit seinen neun Kindern in einem Zelt. "Ein Haus ist notwendig, denn wenn es nächsten Monat regnet, weiß ich nicht, wohin. Ich glaube nicht, dass ich ins Dorf zurückkehren könnte. Ich kann nicht mit meinen Kindern in einem Gebäude leben, weil ich Angst vor weiteren Beben habe. Den Jungen, den ich verloren habe - ich werde das Geschehene nie vergessen." Die Erdbeben vom Februar zählen zu den schlimmsten Naturkatastrophen der Neuzeit in Syrien und der Türkei, bei denen mehr als 54.000 Menschen in den beiden Ländern ums Leben kamen. Nach Angaben der Vereinten Nationen wurden viele weitere Tausende durch die Beben vertrieben.
Jomaa Biazid hat bei dem Erdbeben im Februar in Syrien seine Frau und zwei Kinder verloren. Ein halbes Jahr nach der Naturkatastrophe sagt er, einzig sein kleiner Sohn Ibrahim gebe seinem Leben einen Sinn. Andere Familien im Norden Syriens hausen immer noch in Zelten.

PRODUKTE & TIPPS