Am Donnerstag war die Zahl der täglichen Corona-Neuinfektionen auf einen neuen Höchststand gestiegen.
Video Lauterbach: Müssen Impflücke schließen

STORY: Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach ließ es sich nicht nehmen, am Donnerstag persönlich eine Spritze gegen das Corona-Virus zu setzen. Im Rahmen einer Impfaktion in Berlin. Am Donnerstag war die Zahl der täglichen Corona-Neuinfektionen auf einen neuen Höchststand gestiegen. Das Robert-Koch-Institut meldete 262.752 Neuinfektionen binnen 24 Stunden. Das sind über 50.000 Fälle mehr als vor einer Woche. Vergangene Woche hatte das Bundesgesundheitsministerium noch erklärt, der Höhepunkt der Pandemie-Welle mit der hochansteckenden Omikron-Virusvariante sei überwunden. Gerade jetzt sei das Impfen wichtig, sagte Lauterbach: "Wir haben eine Impflücke, die wir nicht akzeptieren können. Die Impflücke ist so hoch, dass wir ohne deutliche Verbesserung der Impfbereitschaft und der Impfquoten im Herbst wieder erhebliche Probleme haben werden. Wie groß die Probleme sein können, zeigt die jetzt wieder anwachsende Omikron-Welle, die wahrscheinlich größtenteils getrieben ist durch die BA2-Untervariante. Wenn wir dies nicht in den Griff bekommen, werden wir über viele Wochen hinweg jeden Tag 200 bis 300 Todesfälle beklagen. Damit können wir uns nicht abfinden." Die Bundesländer hatten erst am Freitag weitreichende Corona-Lockerungen umgesetzt. Lauterbach und Justizminister Marco Buschmann hatten am Mittwoch zudem einen Entwurf für ein abgespecktes Infektionsschutzgesetz vorgestellt, das den Großteil der Corona-Maßnahmen ab dem 20. März streicht. Die Länder sollen aber bis zum 3. April Zeit haben, die neuen Regelungen umzusetzen. Danach sollen umfassendere Maßnahmen zur Pandemie-Bekämpfung nur noch in sogenannten Hotspots erlaubt sein, also Regionen mit besonders vielen Corona-Fällen und einem belasteten Gesundheitssystem.