Eine Ausweitung des westlichen Militärbündnisses werde Europa und die Welt nicht stabiler machen, sagt der Sprecher des russischen Präsidialamtes, Dmitri Peskow.
Video Russland - Finnlands Beitritt zur Nato ist definitiv eine Bedrohung

STORY: Die Meldung aus Finnland war knapp gehalten und schriftlich verfasst. Der finnische Präsident Sauli Niinistö und die Ministerpräsidentin Sanna Marin haben sich am Donnerstag für einen „unverzüglichen“ Nato-Beitritt ihres Landes ausgesprochen. In der gemeinsamen Erklärung befürworten sie eine Mitgliedschaft in der westlichen Militärallianz. Bereits am Mittwoch hatte sich der finnische Präsident bei einem Besuch von Boris Johnson in Helsinki zu dem Vorhaben geäußert: „Wenn Sie mich danach fragen, wie Russland die Möglichkeit eines Beitritts der Finnen zur Nato sieht, also, falls wir beitreten sollten, nun, dann wäre meine Antwort, dass sie dies verursacht haben. Schaut in den Spiegel.“ Die Reaktion aus Moskau am Donnerstag ließ nicht lange auf sich warten. Kreml-Sprecher Dmitri Peskow sagte, dass eine solche Ausweitung der Nato für Russland eindeutig eine Bedrohung wäre. Eine weitere Annäherung des Militärbündnisses an die russischen Grenzen mache die Welt nicht sicherer. Der russische Präsident Wladimir Putin hatte den Angriff auf die Ukraine mehrfach auch mit der Erweiterung der Nato nach Osten gerechtfertigt. Es wird damit gerechnet, dass sich Finnland in den kommenden Tagen – voraussichtlich am Sonntag – zu einem formellen Beitrittsantrag entschließt. Laut einer aktuellen Umfrage befürworten etwa 76 Prozent der Finnen eine Nato-Mitgliedschaft. Dieser Schritt erfolge als direkte Antwort auf den russischen Angriffskrieg in der Ukraine und der dadurch veränderten Sicherheitslage in Europa. Das lange Zeit bündnisfreie Finnland hat eine mehr als 1.300 Kilometer lange Grenze zu Russland.