Die Ukraine und Russland machten sich bei einer Ratssitzung am Dienstag gegenseitig für die Katastrophe verantwortlich. Der UN-Nothilfekoordinator Griffiths warnte unterdessen vor schwerwiegenden Folgen.
Video Schuldzuweisungen vor dem UN-Sicherheitsrat nach Staudamm-Zerstörung

STORY: Nach der Zerstörung des Kachowka-Staudamms haben sich Russland und die Ukraine vor dem UN-Sicherheitsrat gegenseitig die Schuld für Katastrophe gegeben. Moskaus Botschafter bei den Vereinten Nationen, Wassili Nebensia, sprach von einer "Sabotage" Kiews, die man als Kriegsverbrechen oder Terrorakt bezeichnen könne. Die Ukraine habe dadurch günstige Gelegenheiten für die Umgruppierung ihrer Einheiten schaffen und einen größtmöglichen humanitären Schaden anrichten wollen. Der ukrainische UN-Botschafter, Sergiy Kyslytsya, nannte die Zerstörung hingegen einer "terroristische Tat" Russlands, die so viele Zivilisten wie möglich treffen sollte. "Russland hat den Staudamm und das gesamte Wasserkraftwerk Kachowka seit mehr als einem Jahr kontrolliert. Es ist physisch unmöglich, es irgendwie von außen durch Beschuss zu sprengen. Es wurde von den russischen Besatzern vermint und in die Luft gesprengt." Die USA können laut Worten ihres UN-Botschafters Robert Wood die Ursache für die Zerstörung des Staudamms noch nicht sicher benennen. "Wir hoffen auf mehr Informationen in den kommenden Tagen. Aber seien wir doch mal ehrlich: Warum sollte die Ukraine ihr eigenes Territorium und die Bevölkerung so behandeln, ihr Land überschwemmen und Tausende dazu zwingen, ihre Häuser zu verlassen? Das ergibt einfach keinen Sinn." Das ganze Ausmaß der Katastrophe wird sich nach Einschätzung des UN-Nothilfekoordinators Martin Griffiths erst in den kommenden Tagen zeigen. Vor dem Sicherheitsrat warnte er am Dienstag vor "schwerwiegenden und weitreichende Folgen für Tausende von Menschen in der Südukraine, auf beiden Seiten der Frontlinie.